Frankenthal Warum es auf dem Frankenthaler Zöllerring die Hausnummern 100, 102 und 104 gibt

Wer vom Speyerer Tor nach Osten in Richtung Verwaltungsgebäude der Augustin-Violet-Schule (Gehörlosenschule) läuft, kommt durch den Zöllerring. Ortsfremde und auch einheimische Personen wundern sich über die Hausnummern, denn die Straße ist nur kurz. Aber die Hausnummern auf der linken Straßenseite lauten 100, 102 und 104. Wie ist so etwas möglich?

Zuerst führte in Frankenthal die Westliche Ringstraße vom Speyerer Tor zum Wormser Tor und die Östliche Ringstraße vom Wormser Tor zum Speyerer Tor.

Während der südliche Teil der Westlichen Ringstraße der Neumayerring wurde, heißt der nördliche Teil noch Westliche Ringstraße. Hier wurden die Hausnummern geändert. Die Östliche Ringstraße gibt es nicht mehr. Der Teil vom Wormser Tor zur Kanalstraße hieß Foltzring, während der Zöllerring sich daran anschloss und bis zum Speyerer Tor ging. Mittlerweile hat sich das Aussehen der Kreuzung Kanalstraße verändert.

1960 war die Kanalstraße die Durchgangsstraße nach Ludwigshafen-Edigheim, während der Zöllerring vor dem Schreibwarengeschäft Schnabel begann. Im Zöllerring befand sich damals die Gärtnerei Bayer. Heute existiert nur noch das kleine Stück von der Speyerer Straße zur Holzhofstraße als Zöllerring. Die Hausnummern 100, 102 und 104 sind aus früherer Zeit, als der Zöllerring von der Kanalstraße zum Speyerer Tor gehen sollte und dies die letzten Häuser des Zöllerrings sein sollten.

Der Medizinalrat Wilhelm Zöller (1826–1901) war Direktor der Kreiskranken- und Pflegeanstalt Frankenthal von 1886 bis 1897. 1874 wurde er in den Stadtrat gewählt, dem er bis 1898 angehörte. Zu seinem 70. Geburtstag wurde ihm die Straße gewidmet. Zu seinem Tode schrieb die „Frankenthaler Zeitung“ am 11. Februar 1901: „Mit Herrn Medizinalrat Dr. Zöller ist einer der besten Bürger unserer Stadt aus dem Leben geschieden.“ Er wurde auf dem Frankenthaler Hauptfriedhof bestattet. Sein Grab ist als Ehrengrab erhalten.