Frankenthal Westumgehung im Zeitplan

LBM-Leiter Bernhard Knoop zeigt die Wirtschaftswegebrücke südlich der Kreisstraße 1, die wohl erst im Herbst fertig sein wird.
LBM-Leiter Bernhard Knoop zeigt die Wirtschaftswegebrücke südlich der Kreisstraße 1, die wohl erst im Herbst fertig sein wird.

Mit Riesenschritten nähert sich die Fertigstellung der 3,4 Kilometer langen Kirchheimer Westumgehung. „Wir liegen voll im Zeit- und Kostenrahmen“, sagt Bernhard Knoop, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Worms. Am Mittwoch wird schon etwas mehr als die halbe Strecke für den Verkehr freigegeben.

Im Juli folgt die südliche Anbindung der neuen B 271 an die alte Bundesstraße. Den ganzen Monat wird dann die alte B 271 zwischen Kirchheim und Herxheim am Berg komplett dicht gemacht. „Eine Umleitung ist über Kleinkarlbach, Bobenheim am Berg und Weisenheim am Berg eingerichtet“, erläutert Knoop die nächsten Schritte bei der Umsetzung des knapp 22 Millionen Euro teuren Projekts, für das im August 2015 erster Spatenstich war. „Da die Maßnahme in den Ferien erfolgt, hat die Sperrung keine Auswirkungen auf die Schulbusse“, betont die Sprecherin des Landkreises Bad Dürkheim, Sina Müller. Auf dem 1,9 Kilometer langen Teilstück zwischen dem nördlichen Anschluss der Westumgehung an die alte B 271 und der Anbindung an die L 520, das am Mittwoch vorzeitig freigegeben wird, laufen noch Restarbeiten. „Schilder und Schutzplanken sind gerade aufgestellt worden. Hauptsächlich fehlt noch die Fahrbahnmarkierung“, sagt Knoop. Entlang der Strecke, die zunächst über die bereits länger fertiggestellte, 224 Meter lange Eckbachtalbrücke führt, sind noch vereinzelt Bagger zu sehen. „Die frische Böschung ist an einigen Stellen abgerutscht“, erklärt der LBM-Leiter und kündigt ab Herbst Bepflanzungen an. Auch abseits der Fahrbahnen werde der Straßenbaubetrieb tätig: „Wir werden rund 300 Meter Eckbach naturnah verlegen.“ Darüber hinaus sei ein Regenrückhaltebecken zu bauen und der Radweg anzuschließen, der gegenwärtig über die Feldwege umgeleitet wird. An der Wirtschaftswegebrücke nördlich der K 1 in Richtung Weisenheim am Berg finden momentan Sandsteinarbeiten statt. „Das Ganze soll ja optisch etwas hermachen“, meint Knoop. Die Errichtung dieses Bauwerks wird noch im Sommer abgeschlossen sein. Wohl eher im Herbst wird der Übergang über den Feldweg südlich der K 1 fertig. „Derzeit härtet der Beton aus“, erklärt Bernhard Knoop. Danach folgten keine wetterabhängigen Arbeiten mehr. Auf der Straße zwischen diesen beiden Wirtschaftswegebrücken, die zusammen mit einer fertiggestellten dritten Überführung nördlich von Kirchheim rund 1,35 Millionen Euro kosten, fehle noch die Deckschicht. „Auf einem rund 800 Meter langen Stück ist der Asphalt noch komplett aufzubauen“, erläutert Projektleiter Peter Franke. Er ist als Ansprechpartner in einem Containerbüro vor Ort für die Bürger da. „Hin und wieder erscheint ein Winzer, der gerade nicht mehr dorthin kommt, wo er hin möchte“, berichtet Franke. Manchmal frage auch jemand nach Bodenmaterial. „Wir als Bauherr können darüber aber nicht verfügen. Der Aushub gehört der Firma Bickhardt Bau.“ An etlichen Stellen müsse der Untergrund bis zu 60 Zentimeter tief durch Beimischung von Kalkzement verbessert werden, weil er zu tonhaltig und somit schnell matschig sei. Der 70 Zentimeter starke Oberbau bestehe dann aus 40 Zentimetern Frostschutz, 18 Zentimetern Tragschicht, 8,5 Zentimetern Bindeschicht und 3,5 Zentimetern Decke. „Wir benötigen eine Tragfähigkeit von 45 Meganewton pro Quadratmeter“, sagt Franke. Der Aufbau der in der Regel nur drei Meter breiten Wirtschaftswege ist einfacher. „Aber da haben wir noch jede Menge Arbeit vor uns, denn beidseitig der Umgehung sind mit den ganzen Querverbindungen rund zehn bis zwölf Kilometer zu befestigen“, sagt der Ingenieur. Begonnen wird damit voraussichtlich nach der Weinlese Mitte Oktober. „Mit den Wirtschaftswegen werden wir noch bis ins nächste Jahr hinein beschäftigt sein.“ Dass die Westumgehung bereits vor Weihnachten 2018 eröffnet werden kann, ist laut Knoop nicht ganz ausgeschlossen. Ganz sicher werde sie aber 2019 eingeweiht.

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