Frankenthal Zweites Gegentor schockt MTSV

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Lambsheim. Es hat nicht sollen sein. Der MTSV Beindersheim hat in Lambsheim das Pokalfinale des Fußballkreises Rhein-Pfalz gegen den zwei Klassen höher spielenden VfR Grünstadt II 1:3 (1:3) verloren. Das Ergebnis geht in Ordnung, weil der VfR die bessere Mannschaft war.

In der von Schiedsrichter Adrian Kokott umsichtig und souverän geleiteten Partie war zunächst kein Klassenunterschied zu erkennen. Grünstadt war zwar leicht feldüberlegen, doch die Beindersheimer ließen trotz aller nicht zu übersehender Nervosität keine Chance zu. Im Gegenteil. Die erste Möglichkeit hatte der MTSV, als sich Thorsten Schwind auf engstem Raum geschickt durchsetzte, mit seinem Schuss ins kurze Eck aber an VfR-Torwart Alexander Wolf scheiterte (6.). Beindersheims Trainer Torsten Winterott hatte den erfahrenen Schwind (37) als hängende Spitze nominiert, was dem Spiel der Rot-Weißen gut tat, weil Schwind viele Bälle behauptete und so für Entlastung sorgte. Mit ihrer ersten Chance gingen die Grünstadter in Führung. Sebastian Schneider schirmte den Ball gegen Christian Seibel gut ab, spielte dann einen tollen Pass in den Lauf von Moritz Botzner, der die Kugel ins Netz schob (17.). Diesen Treffer steckten die Beindersheimer aber gut weg. Nach einem weiten Einwurf von Schwind konnte der VfR nicht weit genug klären, und Ken Stutzmann traf mit einem strammen Linksschuss (19.). Der C-Klassist war im Spiel, das in seine vorentscheidende Phase ging. Ein stark getretener 20-Meter-Freistoß von Marc Erbach sprang von der Unterkante der Latte ins Feld zurück (34.). „Vielleicht nimmt die Partie einen anderen Verlauf, wenn der reingeht“, sinnierte Winterott. Der Lattenschuss schien die Grünstadter aufzurütteln. Der A-Klassist riss sich zusammen und spielte jetzt konsequenter und zielstrebiger nach vorne. Ein Schrägschuss von Botzner war ein erstes Warnzeichen (36.). Dann brach das Unheil über den MTSV herein. Danny Fruth bearbeitete Michael Bechtel so lange, bis der zu Boden ging. Den folgenden Freistoß zirkelte Verteidiger Daniel Staiber über die Mauer ins lange Eck (39.). Beindersheim schien geschockt, und der VfR setzte nach. Nach einem tollen Solo von Timo Siegmeier wehrte Kai Bundels den Schuss aus spitzem Winkel zwar ab, doch nach dem folgenden Eckball von Staiber stand Sandro Ferraris am zweiten Pfosten goldrichtig (42.). „Zwei Standardsituationen haben uns geschlagen“, sagte Winterott verärgert. In der zweiten Halbzeit des von den Verantwortlichen von Eintracht Lambsheim hervorragend organisierten Endspiels schien Beindersheim nicht mehr so recht an sich zu glauben. Nur noch einmal wurde es für die Grünstadter brenzlig. Einen Freistoß von Manuel Fruth parierte Wolf, und auch bei Erbachs Nachschuss blieb der Torhüter Sieger (48.). Mehr brachte der MTSV, der zu Ehren des verstorbenen Onkels von Verteidiger Markus Schwalb mit Trauerflor spielte, nicht mehr zu Wege. „Da hatten wir zu viele Fehlpässe in unseren Aktionen, und irgendwann hat auch die Kraft gefehlt“, sagte der Coach. Resignation machte sich breit. „Der VfR wollte den Sieg mehr als wir“, sagte Kapitän Erbach. Grünstadt verwaltete den Vorsprung und ging mit seinen Konterchancen fahrlässig um. In der Schlussviertelstunde verhinderte Bundels zweimal eine höhere Niederlage. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, hatten aber nach der Pause keine Probleme mehr. Am Ende war ein höherer Sieg möglich“, sagte VfR-Trainer Oliver Müller. Winterott akzeptierte die Niederlage. „Wir sind aufgestiegen und ins Pokalfinale gekommen. Riesenkompliment an die Mannschaft. Das war eine super Runde.“ So sahen es auch die Fans des MTSV. Sie feierten das Team trotz der Niederlage lautstark. So spielten sie MTSV Beindersheim: Bundels - Schwalb (69. Höllriegl), Stein, Seibel, Danny Fruth (59. Leidig) - Stutzmann, Frank, Manuel Fruth, Fitz (51. Swoboda) - Schwind - Erbach VfR Grünstadt II: Wolf - Liedtke, Borgel, Fiedler (60. Marusak), Staiber - Töpfl - Botzner (84. Landkammer), Michael Bechtel, Ferraris, Timo Siegmeier - Schneider (78. Oberle) Tore: 0:1 Botzner (17.), 1:1 Stutzmann (19.), 1:2 Staiber (39.), 1:3 Ferraris (42.) - Gelbe Karte: Fiedler - Beste Spieler: Schwind, Stein - Timo Siegmeier, Schneider, Staiber - Zuschauer: 650 - Schiedsrichter: Kokott (Limburgerhof).

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