Handball 97 Gekkos auf internationalem Turnier: „Wie eine Abschlussfahrt“

97 Gekkos traten zu einem internationalen Handball-Turnier in Arnheim an.
97 Gekkos traten zu einem internationalen Handball-Turnier in Arnheim an.

Mit knapp 100 überwiegend jugendlichen Spielern nahmen die Eckbach-Gekkos in Arnheim an einem internationalen Turnier teil. Die männliche A-Jugend fällt nicht nur mit pinkfarbenen Socken auf.

Überragende Stimmung, die zusammenschweißt: Acht Teams der Eckbach-Gekkos spielten in Arnheim auf einem internationalen Handball-Turnier. Es ging vor allem um das gemeinsame Erlebnis. Die sportlichen Herausforderungen meisterte ein Team auch dank der lautstarken Unterstützung aller Gekkos ganz besonders gut.

„Mir hat es sehr viel bedeutet“, freut sich nicht nur Christian Meyer, dass die HSG Eckbachtal nach drei Jahren Pause endlich wieder zu einem internationalen Turnier fahren konnte. „Für uns war es wie eine nachgeholte Abschlussfahrt, bei der wir unsere handballerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnten“, erklärt der mittlerweile 20-jährige Spieler. Seinem Team war wegen der Pandemie die A-Jugend-Runde genommen worden. Als U21-Team durfte es nun in Arnheim dabei sein.

Frühere Fahrten

Die Fahrt mit den C- bis A-Jugenden zu einem Turnier im Ausland hatte sich vor der Pandemie bei den Gekkos bereits etabliert. 2017 war das Ziel Kolding gewesen, in den beiden folgenden Jahren Prag. „Die Erfahrungen, gegen internationale Teams zu spielen und das Gemeinschaftsgefühl sowie die grandiose Stimmung innerhalb der HSG-Reisegruppe sind immer besonders“, sagt Jugendleiter Lukas Tschischka. Er hat die Fahrten von Beginn an mit organisiert. Ella Meier kann ihm nur zustimmen. „Für mich war es ein unfassbares Erlebnis, das ich nie vergessen werde“, sagt die 16-Jährige über ihre Premiere und hofft, dass noch viele weitere Jugendliche das erleben dürfen. Sie weiß: Solche Angebote von Vereinsseite sind nicht selbstverständlich.

Die Reise mit 97 Menschen mit dem Zug in die Niederlande: eine kleine Herausforderung. Und trotz des frühen Treffpunkts vor sechs Uhr morgens in Worms und dreier Umstiege ist niemand verloren gegangen. Die Stimmung auf der Hinfahrt sei klasse gewesen, erzählt Herren-Torhüter Clemens Diehl. „Jeder hat sich auf das Turnier gefreut.“ Man habe sich viel mit Spielern aus anderen Mannschaften unterhalten, bestätigt Max Täumler die gute Stimmung. Dass aber nicht jeder immer einen Sitzplatz bekommen habe, sei nicht so angenehm gewesen, so der 14-Jährige. Doch Clemens Diehl fand das immer noch besser als das stundenlange Im-Stau-stehen des Reisebusses wie in den vergangenen Jahren.

Gegenseitiges Anfeuern

Für Ella Meier und ihre B-Jugend ging es kurz nach der Ankunft in Arnheim schon in die Sporthalle zum ersten Spiel. „Wir hatten zwar nicht viel Zeit, uns aufzuwärmen, doch das machte nichts. Eigentlich waren wir eh alle so aufgeregt und wollten einfach nur spielen“, erzählt sie und schwärmt vom Sieg gegen den TV Wittikon aus der Schweiz: „Alle waren da und feuerten uns extrem an. Das war ein supergutes Gefühl.“ Der Zeitplan habe öfter zugelassen, dass ein Team von allen anderen unterstützt worden sei, freut sich auch Tschischka. Das habe zu einer überragenden Stimmung geführt, berichtet er von Trommeln und Sprechchören. „Daran denken alle noch länger zurück“, weiß der erfahrene Trainer. Am Ende belegten die U17-Gekko-Girls den achten Rang. Die gleiche Platzierung erreichte die weibliche A-Jugend. Etwas erfolgreicher war die weibliche C-Jugend: Das Oberligateam wurden Turnierdritter.

Früh aus den Schlafsäcken

Von einer kurzen ersten Nacht in einer sehr modernen Schule, berichtet Max Täumler. Er und seine männliche C-Jugend mussten am Samstagmorgen bereits um sechs Uhr aus den Schlafsäcken, um rechtzeitig zum ersten Spiel auf dem Feld zu stehen. Nach den ersten beiden Siegen gegen deutsche Teams stand das Duell mit den ebenfalls ungeschlagenen Franzosen von Senart Aglomeration Handball an. „Ein absolutes Topspiel um den Gruppensieg, wie man es sich vorstellt. Der Sieger spielt in der Hauptrunde um den Turniersieg“, erzählt er begeistert von rund 350 lautstarken Zuschauern. „Das Spiel ging die ganze Zeit hin und her. Am Ende haben die Franzosen knapp mit 14:12 gewonnen“, berichtet er, dass die U15-Gekkos sich am zweiten Turniertag Platz fünf sicherten. Die männliche B-Jugend war mit zwei Teams angetreten, belegte die Plätze zwölf und 16.

In Pink erfolgreich

Die männliche A-Jugend fiel nicht nur optisch mit ihren pinkfarbenen Stirnbändern und Socken auf. Nach einem starken Turnier mussten sich der Oberligist nur dem hessischen Oberligisten HSG Odenwald im Finale geschlagen geben. Die U21 setzte sogar noch einen drauf: Im Männerfinale gewann sie gegen die HSG Bachau und sicherte sich den Turniersieg.

„Das Finalspiel am Sonntag war ein Höhepunkt“, berichtet Clemens Diehl, dass mehrere 100 Zuschauer, darunter alle Spielerinnen und Spieler der HSG Eckbachtal, auf der Tribüne gesessen und angefeuert haben. „Das war schon echt ein Wahnsinnsgefühl, dort auf dem Feld zu stehen und alles zu geben.“ Was solche Vereinsfahrten ausmachen, verdeutlich Ella Meier: „Es hat uns zusammengeschweißt.“

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