Grünstadt Allein im Rampenlicht

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Ein vielfältiges Programm, mit musikalischen Elementen und komödiantischen Einlagen, bot die Veranstaltung „Ein Zwilling kommt selten allein“ in der Tiefenthaler Scheune am Freitagabend. Roland Vanecek begeisterte mit seiner gut zweistündigen Darbietung die rund 80 Zuschauer.

„Es soll einfach ein unterhaltsamer Abend sein. Kein steifes, klassisches Konzert, sondern abwechslungsreich und mit kleinen unterhaltsamen Szenen und Erlebnissen aus meinen Leben“, erzählte Roland Vanecek, der hauptberuflich als Tubist am Staatstheater in Wiesbaden engagiert ist. Das ihm dies gelungen sein dürfte, zeigte der Schlussapplaus und die beiden Zugaben. Ohne seinen Zwillingsbruder Bernhard, mit dem er sonst gemeinsam auf der Bühne steht, wagte er ein Soloprogramm. Er wolle einmal ohne ihn im Rampenlicht stehen, scherzte er mit dem Publikum und erzählte lustige Anekdoten aus seinem Alltag als Zwilling. Schließlich sei es nicht immer einfach, das eigene Spiegelbild vor sich zu haben. Einfühlend und mit unterschiedlichen Stücken faszinierte er mit seiner Tuba das Publikum, indem er teilweise direkt im Zuschauerraum zwischen den Reihen spielte. Somit konnte sich jeder von dem Talent des Künstlers im Umgang mit diesem großen, beeindruckenden Blasinstrument überzeugen, der während der gesamten Vorstellung keine Noten benötigte. Auch stimmlich überzeugte er mit selbstkomponierten Liedern, wie mit einem Stück über Tiefenthal und anderen recht amüsanten Gesangseinlagen. Zudem begleitete er sich selbst am E-Piano. Weitere musikalische Unterstützung bekam er von Christoph Jung am Schlagzeug und von Marcel Kamst, Keyboard und Mundharmonika. Die drei Musiker spielten hauptsächlich eigens von Roland Vanecek komponierte Werke. Interessant dabei war, dass alle drei Künstler auf Spontanität setzten. Das heißt, es wurde nach Gefühl gespielt und jeder setzte mit seinem Instrument an einer beliebigen Stelle im Lied ein. „Wir improvisieren nicht, das ist ein großer Unterschied. Jeder von uns beginnt dann, wenn er das Gefühl hat, dass es gerade passt, um damit das Publikum zu faszinieren“, erzählte der Tubist im Anschluss an die Vorstellung. Ein weiterer Höhepunkt war gegen Ende der Auftritt der Sängerin Julia Jung, die das Publikum mit einer vielseitigen Stimme und viel Charme beeindruckte. Alle vier Künstler brillierten solo und gemeinsam auf der Bühne und sorgten damit für ein abwechslungsreiches Programm. (ail)

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