Grünstadt „Auch mental eine hohe Anforderung“

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Ramsen. Sebastian Beck hat mit der Luftpistole schon zahlreiche Meistertitel und Pokale geholt. Seit mittlerweile sieben Jahren schießt er und ist seit dieser Saison in der Bundesliga. Der 21-Jährige tritt in der Ersten Bundesliga Süd des Deutschen Schützenbundes an, ist damit im SV Ramsen der einzige Schütze in dieser hohen Leistungsklasse.

Zweimal in der Woche trainiert Sebastian Beck auf dem Schießstand des SVR. 80 Schuss pro Abend gehen durch den Lauf seiner Luftdruckpistole. Unter der Anleitung von Kurt Meinert hat Beck als 14-Jähriger mit dem Schießsport begonnen und ist der Luftpistole treu geblieben, während viele andere Sportschützen heute vor allem mit größeren Kalibern für den SV antreten. „Mich reizt schon immer am Luftpistolenschießen, dass diese Art zu schießen keine Fehler verzeiht, jede Kleinigkeit im Schussbild zu erkennen ist. Schießen ist auch mental eine hohe Anforderung“, benennt Beck, der in Obersülzen wohnt, Gründe für sein Engagement. Zwei Jahre lang hat Beck in der Oberliga geschossen, dann stieg seine Mannschaft ab. In der Runde 2014/15 hat dann Frank Bahnmüller vom SV Willmandingen das Talent entdeckt. „Er hat mich telefonisch kontaktiert und mir die Mitgliedschaft in seiner Ersten-Bundesliga-Mannschaft angeboten“, erklärt Beck und fügt an: „Da habe ich nicht zweimal überlegen müssen und sofort zugesagt.“ Für den Nachwuchsschützen war das die Chance schlechthin. Wenn er bei Wettkämpfen startet, steht auf seinem Trikot SV Willmandingen. „Für den SV Ramsen ist das kein Problem, da ich ja hier schon immer Mitglied bin, meine ersten Schritte im Schießsport hier gegangen bin“, sagt Beck. In der Deutschen Schützen-Zeitung, dem Verbandsblatt des Deutschen Schützenbundes, war in der Novemberausgabe jetzt ein Foto von Beck mit seinem Teamleiter veröffentlicht. Der Bildtitel lautete: „Freude über eine gute Einzelleistung für Willmandingen.“ 376 Ringe hat Beck im Wettkampf für seinen Bundesligaverein geschossen, von 400 möglichen. „Das ist für die Bundesliga ein normales Ergebnis, im Bereich dieser Ringzahlen sollte ein Schütze sich bewegen, wenn er mithalten will“, erklärt der angehende Maschinenbautechniker. Geprägt im Schießsport hat ihn – neben Kurt Meinert - vor allem auch sein Vater Karl, der ebenfalls Mitglied im Schützenverein Ramsen ist und hier viele Jahre lang Leistungsträger war. „Da ich in Eisenberg bei den Walther-Werken arbeite, ist die Schießanlage in Ramsen für mich der optimale Standort. Zweimal in der Woche drei Stunden könnte ich maximal die Bahnen nutzen, ausreichend Schießstände sind auch vorhanden, so dass ich nie Wartezeiten habe“, listet Beck die Vorteile in Ramsen auf. „Solange ich für Willmandingen mit der Luftpistole antrete, kann ich für Ramsen in dieser Disziplin keine Rundenkämpfe mitschießen, das wird aber auch nicht verlangt. Mit der Freien Pistole, mit der ich auch bei Deutschen Meisterschaften antreten konnte, pausiere ich derzeit. Die Luftpistole und der Bundesligaeinsatz haben klar Vorrang.“ Nach Willmandingen in der Nähe von Reutlingen muss Beck nur zu Wettkämpfen, etwa alle zwei Wochen in der Saison. Am 5. und 6. Dezember steht noch ein Heimkampf an. Sonst kommt Beck recht weit in Süddeutschland rum. „Gegner sind Weil am Rhein, HSG München, die SG Waldenburg oder Dynamit Fürth. In der Tabelle sind wir derzeit auf Platz zehn von zwölf Teams, Ziel in diesem Jahr ist der Liga-Erhalt, den wir schaffen werden“, ist der engagierte Schießsportler überzeugt. Sein persönliches Ziel ist es, seinen Schnitt auf 375 Ringe zu stabilisieren.

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