Steinborn Ausbau der Gehwege: Jetzt mischt der Rettungsdienst mit

Gemeinsam in Steinborn die Gehwege im Visier (von links): Tobias Lenz (DRK- Rettungsdienst-Leiter), Andreas Lill (VG-Werke-Chef)
Gemeinsam in Steinborn die Gehwege im Visier (von links): Tobias Lenz (DRK- Rettungsdienst-Leiter), Andreas Lill (VG-Werke-Chef) und Alexander Haas (Ortsvorsteher Steinborn).

In Steinborn diskutieren die Räte immer wieder über die geplanten Arbeiten am Gehweg. Jetzt ging es um die Zufahrt für Autos und die Rettungskräfte. Und die meldeten sich direkt selbst zu Wort.

Nach und nach werden im Eisenberger Ortsteil Steinborn die Gehwege mit einem verstärkten Unterbau versehen und streckenweise verbreitert. Dabei kommt immer wieder die Frage auf: Sollten die Anwohner dadurch in Ausnahmefällen die Möglichkeit erhalten, mit ihren Autos direkt an ihre Häuser zu fahren, was bisher nicht ging?

In diesem Zusammenhang herrschten in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats unterschiedliche Ansichten darüber, ob bei einem medizinischen Notfall ein Rettungswagen die sanierten Gehwege befahren würde, um den Einsatzort schneller zu erreichen. Ein weiteres Hindernis für Ortsfremde ist oftmals die labyrinthartige Anordnung der Hausnummern in diesen Bereichen. Folglich kann bei einem Notfall kostbare Zeit verloren gehen.

Um kompetente Auskunft zu erhalten, ob ein Rettungswagen die ausgebauten Trottoirs befahren würde, fragte die RHEINPFALZ beim DRK-Rettungsdienst Westpfalz in Kaiserslautern nach. Er ist für die Kreise Kaiserslautern, Kusel, Donnersbergkreis und somit auch für die Rettungswache in Eisenberg zuständig. Spontan erklärte sich der Leiter des Rettungsdienstes, Tobias Lenz, bereit, sich selbst vor Ort mit der Situation vertraut zu machen. Er traf sich mit Ortsvorsteher Alexander Haas (FWG) und Andreas Lill, dem Leiter der Verbandsgemeindewerke Eisenberg.

Bei der Begehung einiger bereits ausgebauter Abschnitte kam Lenz zu dem Ergebnis: „Da fährt kein Rettungswagen rein.“ Begründung: Auf beiden Seiten der Bürgersteige stehen stellenweise Zäune, Hecken oder auch Straßenlaternen. Letztlich sei das Befahren zu riskant und würde niemandem nutzen. Damit ist diese Frage ein für alle Mal geklärt.

Zusätzlich hatte der Ortstermin aber noch einen für die Einwohner positiven Nebeneffekt, auf den bisher niemand gekommen war. Um künftig bei medizinischen Notfällen langwieriges Suchen im Gehweg-Labyrinth zu vermeiden, hat der Leiter des Rettungsdienstes angeregt, detaillierte Informationen zu einer schnelleren Erreichbarkeit der Einsatzstelle bei der Rettungsleitstelle zu hinterlegen. Dazu hat sich Ortsvorsteher Haas bereiterklärt und mittlerweile eine entsprechende Auflistung erstellt. Darin hat er sämtliche Gehwege und den direkten und schnellsten Zugang zu allen rund 130 Hausnummern aufgeführt, die nicht direkt angefahren werden können.

Diese Daten werden von den IT-Mitarbeitern des DRK-Rettungsdienstes in die EDV-Anlage der Leitstelle in Kaiserslautern eingepflegt und bei einem Einsatz in Steinborn direkt in das Navigationsgerät des Rettungswagens übermittelt. Diese Unterstützung trägt dann dazu bei, dass die Sucherei in dem verworrenen Verkehrswegesystem ein Ende hat und die Einsatzzeit zum Wohle des auf Hilfe wartenden Patienten entscheidend verkürzt werden kann.

x