Altleiningen Beigeordnetenwahl: Warum die CDU keine Chance hatte

Der neue Rat in Altleiningen, von links: Ralf Hosinger, Evelyn Dennhardt, Beigeordneter Frank Dennhardt, Elfriede Köhler, Reinha
Der neue Rat in Altleiningen, von links: Ralf Hosinger, Evelyn Dennhardt, Beigeordneter Frank Dennhardt, Elfriede Köhler, Reinhard Ehl, Erster Beigeordneter Gunther Schneider, Udo Rahmseger, Bürgermeister Benjamin Claus, Philipp Hepp, Jörg Bohn, Beigeordneter Stefan Rüdiger, Max Hepp, Sven Keßler, Karl Meister, Robert Hatzenbühler, Regina Schneider und Volker List.

Benjamin Claus, der bei der konstituierenden Sitzung des Altleininger Gemeinderates als Bürgermeister vereidigt wurde, will an die Ziele seines Vorgängers Gunther Schneider nahtlos anknüpfen. Dabei setzt er auf Teamarbeit. Ob die Wahl der Beigeordneten dem zuträglich ist, bleibt abzuwarten.

Es gab manches, was Gunther Schneider (FWG) erfreut hat, aber auch vieles, worüber er weniger glücklich war. Vor seiner Verabschiedung als Ortsbürgermeister bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats Altleiningen am Mittwoch blickte er auf einige Höhen und Tiefen in seiner fünfjährigen Amtszeit zurück. Ganz klasse sei das enorme ehrenamtliche Engagement in dem Burgdorf – er nannte unter anderem die Waldboys, die Wühlmäuse und die Klosterwichtel, die jeweils im Hintergrund den Ort verschönern. Unter anderem wurde auch jahrelang ein Mehrgenerationenplatz gestaltet. „Das Highlight war die Fertigstellung“, sagte Schneider und dankte allen, die sich mit Tatkraft und Spenden in das Projekt eingebracht haben.

„Sehr enttäuschend ist für mich, dass wir mit dem Holzweg nicht entscheidend weitergekommen sind“, sagte der 60-Jährige zu dem seit mehr als zwei Jahrzehnten geplanten Neubaugebiet. Allerdings äußerte er sich in der von Interessierten gut besuchten Sitzung optimistisch, dass es in der nächsten Legislaturperiode ein paar Schritte vorwärts gehen wird. Ganz aufgegeben hat Schneider auch nicht die Hoffnung, dass der Wiederaufbau des Hexenhäuschens doch noch gelingen kann. Die Schutzhütte im Wald war im Juli 2022 einer Brandstiftung zum Opfer gefallen. Sein Bestreben sei immer gewesen, das Dorf lebenswert zu erhalten, betonte Schneider.

CDU-Kandidaten haben keine Chance

Da wolle er weitermachen, erklärte der neue Bürgermeister Benjamin Claus (FWG) nach seiner Vereidigung. Der 41-Jährige setzt dabei auf den Rat als Team, wünscht sich „konstruktive und erfolgreiche Jahre“. In dem Zusammenhang könnte es sich eventuell als ungeschickt erweisen, dass alle drei Beigeordneten aus den Reihen der FWG stammen, die vor der Kommunalwahl mit der WG Dennhardt verschmolz. Zwar haben sich die beiden Mitglieder der WG Köhler nicht beworben, aber aus der vierköpfigen CDU-Fraktion wurden bei der Wahl durchaus zwei Anläufe unternommen.

Als es um den direkten Stellvertreter des Ortschefs ging, schickten die Christdemokraten Jörg Bohn ins Rennen. Er unterlag Gunther Schneider mit 6:10 Stimmen. Es müssen also zwei Personen aus anderen Fraktionen seinen Namen angekreuzt haben. Altbürgermeister Frank Dennhardt, der zuletzt auch Beigeordneter tätig war, wurde mit zwölfmal „Ja“ erneut in das Amt gewählt. Und die Wahl des dritten im Bunde endete wie die des ersten: Max Hepp (CDU) hatte mit sechs Stimmen das Nachsehen gegenüber dem bisherigen Ersten Beigeordneten Stefan Rüdiger (FWG), für den zehn Ratsmitglieder votierten.

Die Vereidigung konnte entfallen, da alle Beigeordneten schon zur letzten Legislaturperiode verpflichtet worden waren. „Die Geschäftsbereiche der Beigeordneten werden wir in der nächsten Gemeinderatssitzung festlegen“, kündigte Claus an, bevor noch die Hand war für die örtlichen Vertreter im Verwaltungsrat der Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) zu heben war, die die Freibäder in Altleiningen und Hettenleidelheim betreibt. Kraft ihrer Ämter sind es der Bürgermeister selbst und – bei seiner Verhinderung – der Erste Beigeordnete Schneider. Zudem wurde Dennhardt benannt und in dessen Stellvertretung Udo Rahmseger (FWG).

Viel Dank und Ehrungen

Für seinen Einsatz als Ortschef bedankte sich Claus bei seinem Vorgänger und überreichte Präsente. Karl Meister (FWG) überbrachte in seiner Eigenschaft als VG-Beigeordneter Geschenke von der Verbandsgemeinde Leiningerland. Für ihr Engagement gewürdigt wurden auch einige bisherige Mandatsträger. Urkunden vom Gemeinde- und Städtebund gab es für die FWG’ler Bernhard Fingerle, der 35 Jahre im Rat mitwirkte, Stefan Berck und Udo Rahmseger nach jeweils 25 Jahren.

Nicht mehr dabei sein wird künftig Gertrud Schwab, die für die Christdemokraten mehrere Legislaturperioden im Rat und anderen Gremien, auch auf VG-Ebene, saß. Ebenso sind im Gemeinderat nicht mehr vertreten die Nachrücker Markus Dieter und Gunther Hirstein sowie der ehemals dritte Beigeordnete Martin Lautensack (alle FWG).

Der scheidende Bürgermeister Gunther Schneider (links) vereidigt seinen Nachfolger Benjamin Claus.
Der scheidende Bürgermeister Gunther Schneider (links) vereidigt seinen Nachfolger Benjamin Claus.
Die Altleininger Gemeindespitze, von links: Beigeordneter Frank Dennhardt, Erster Beigeordneter Gunther Schneider, Bürgermeister
Die Altleininger Gemeindespitze, von links: Beigeordneter Frank Dennhardt, Erster Beigeordneter Gunther Schneider, Bürgermeister Benjamin Claus und Beigeordneter Stefan Rüdiger.
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