Grünstadt Beim Radweg wird es konkret

Nach knapp acht Jahren sind beim Projekt Radweg im Leininger Tal alle Vorarbeiten erledigt. Jetzt müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden: Es ist zu entscheiden, ob gebaut wird. Der Grundsatzbeschluss steht auf der Tagesordnung bei den nächsten Sitzungen der Ratsgremien der Stadt Grünstadt sowie der Verbandsgemeinden Grünstadt-Land und Hettenleidelheim.

Die grobe Kostenschätzung liegt auf dem Tisch. Rund 3,2 Millionen Euro sind für den Bau der gut sieben Kilometer langen Strecke aufzuwenden, die vom Kreuzerweg bis zum Bahnhof Altleiningen führt, informierte Erwin Fuchs, Leiter der Bauabteilung der VG Grünstadt-Land. Zwei Drittel der förderfähigen Kosten wird voraussichtlich das Land übernehmen, wie eine Zuschussvoranfrage ergeben hat (wir berichteten am 26. November). Der Anteil für die drei Kommunen, die für das Gemeinschaftsprojekt eine Drittelung der Kosten vereinbart haben, wird laut Fuchs voraussichtlich je 478.000 Euro betragen. Gebaut werden soll die neue Radroute weitgehend auf der stillgelegten Bahntrasse nach Altleiningen. Die aktuelle Planung sieht vor, dass der Weg kurz vor Kleinkarlbach auf das frühere Gleisbett geführt wird. Zuvor, im Bereich Sausenheim, soll ein vorhandener Wirtschaftsweg ausgebaut werden. Damit wird den Wünschen der Naturschützer entsprochen, die darauf verwiesen haben, dass sich im Trassengraben ein schützenswertes Biotop entwickelt habe. Beim Preis für die Bahntrasse bleibt es laut Fuchs bei der schon vor einiger Zeit ausgehandelten Summe von 160.000 Euro. Die Deutsche Bahn AG habe die Forderung der Kommunen abgelehnt, die Sanierung der Brücken auf der Strecke zu übernehmen. Im Gegenzug wäre ein höherer Kaufpreis zu vereinbaren gewesen. So sind neben den Kosten für den Grunderwerb, auch eine Wiese im Bereich Drahtzug wird gekauft, noch 500.000 Euro für die Renovierung der Brücken in den Gesamtkosten eingeplant. Nach den Voruntersuchungen der Bauwerke sei nicht zu befürchten, dass hier unüberwindliche Probleme drohten, meint der Bauamtsleiter. Der neue Radweg trägt zwar den Arbeitstitel „Vom Umweltbahnhof zum Naturfreundehaus Hertlingshausen“, aber neu gebaut wird nur die Strecke vom Ende des Kreuzerweges bis zum Bahnhof in Altleiningen. Die weitere Route zum Rahnenhof soll über einen vorhandenen Radwanderweg geführt werden, der möglicherweise „etwas optimiert“ werde. Aber diese möglichen Kosten sind in der aktuellen Schätzung nicht enthalten, informierte der Leiter des VG-Bauamts, das die Federführung bei dem Projekt hat. Nachdem 3,2 Millionen Euro für einen gut sieben Kilometer langen Radweg viel Geld sind, gibt es auch Überlegungen, durch eine Änderung der Trassenführung das Projekt etwas billiger zu machen. So könnte die Route vom Kreuzerweg über schon betonierte Wirtschaftswege bis ins Eckbachtal vor Kirchheim, dann über den Bachweg, die Werner-Spieß-Straße und einen weiteren Wirtschaftsweg hoch zur Bahntrasse geführt werden. Rund 200.000 Euro ließen sich so einsparen, informierte Fuchs. Diese Variante werde in der Sitzung des VG-Rates am heutigen Donnerstag zwar zur Diskussion gestellt, aber abgestimmt werde über die bislang vorgesehene Route. (us)

x