Grünstadt Briefe an die Lokalredaktion:

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Liebe RHEINPFALZ-Redaktion, ich hätte mir bei der Erklärung des Begriffs sehr gewünscht, dass auch eine deutsche Alternative wie zum Beispiel Großbildfernsehen genannt worden wäre. Im englischsprachigen Raum wundert man sich ohnehin schon lange über unsere teilweise abstruse Übernahme von Begriffen, die dort in ganz anderen Zusammenhängen benutzt werden. Im Übrigen heißt public viewing nicht nur öffentliches Zuschauen, sondern öffentliche Aufbahrung verstorbener Prominenter. Ob das den damaligen Wortschöpfern bekannt war, wage ich zu bezweifeln. Die Ausgleichsfläche hat der LBM Speyer nicht von der Heidelberg Cement, sondern von dem Erben des früheren Grünstadter Weinguts Richard Kühn gekauft. Da liegen die VG Grünstadt-Land und der Neuleininger Bürgermeister Franz Adam falsch. Die 1,2 Hektar Ausgleichsfläche war einmal ein schöner Weinberg. Der LBM hatte jahrelang vom Bewirtschafter Pacht eingenommen. Diese Weinbergsfläche hatte der LBM gekauft als Ausgleichsfläche für die Begradigung einer Kurve auf der Straße zwischen Leistadt und Bad Dürkheim, da oberhalb der Kurve ein Biotop war für Eidechsen und Vögel. Nur hätte der LBM ein Schild aufstellen müssen, wo drauf steht, dass die Eidechsen nun auf den Neuleininger Berg laufen und die Vögel dorthin fliegen müssen in ihr neues Zuhause. So kann man auch Steuergelder verschwenden. Drei Fahrbahnschwellen wurden auf dem Globus-Parkplatz angebracht, um zusammen mit Schildern zum Tempolimit und einem Zebrastreifen die Unfallzahlen zu verringern. Auch die Berichterstattung hatte meines Erachtens zur Verunsicherung der Kunden beigetragen. Das mag jetzt alles zur Verbesserung der Sicherheit dienen, ob aber die Maßnahmen besonders kundenfreundlich sind, sei dahingestellt. Was aber mit Sicherheit nicht nachbarschaftsfreundlich ist, ist die Tatsache, dass der gesamte Lieferverkehr von Globus seit geraumer Zeit nicht über den Parkplatz in Richtung Autobahn abfließen kann und darf, sondern über die Ferdinand-Porsche-Straße umgeleitet wird. Das hat zur Folge, dass der Verkehr in der Maybachstraße sehr stark zugenommen hat. Die Maybachstraße ist ohnehin für ein Industriegebiet wesentlich zu schmal, und wird zum Teil von den Bediensteten der Post bis in den Kreuzungsbereich total zugeparkt. Der Schwerlastverkehr benutzt teilweise den einseitigen Gehweg bei Begegnung mit, wenn dieser nicht gerade auch zugeparkt oder zugewachsen ist. Die ersten Unebenheiten auf dem Bürgersteig zeigen sich jetzt schon. Hinzu kommen die Lkw, die über Nacht aus Mangel an anderen Möglichkeiten hier geparkt werden. Ich freue mich jedes Mal, wenn ein Kühlfahrzeug in der Nähe parkt, bei dem das Kühlaggregat mehrmals in der Nacht anspricht. Als Bürger dieser Gemeinde kann man es kaum nachvollziehen, was da so läuft. „Kulturdenkmal“ – wir haben da so ein Kulturdenkmal, die Inselmühle. Dafür wurden öffentliche Gelder und Spenden verschwendet, im Fernsehen Reklame gemacht, was da so alles entstehen soll. Auch ich habe gespendet wie so mancher Bürger von Obrigheim. Denn die Idee und Vorstellung des Vorhabens war sehr gut. Und heute? Da ist das nächste Kulturdenkmal in Obrigheim, zweiter Schandfleck. Das Haus in Mühlheim ist nass und vermodert. Ich würde gerne von den Herren des Denkmalamtes wissen, ob sie sich selbst so was zumuten würden. Das Haus für kulturelle Anlässe, ich denke, da haben wir in Obrigheim schon genug, die die Gemeinde unterhalten muss. Ein Abriss wäre angebracht, die Nutzung der Fläche als Park und Ruheplatz mit Integration des Türbogens und Gedenktafel von 1730. So wäre der Blick auf die Schlosskirche möglich und im Interesse vieler Bürger. Die Schlosskirche hat einen geschichtlichen und historisch größeren Wert als das zerfallene Gebäude.

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