Grünstadt Das Ende der Plastiksäcke für Flaschen

Wer künftig Altglas loswerden möchte, muss zu Containern fahren, etwa auf den Parkplatz der Sport- und Freizeithalle in Kindenhe
Wer künftig Altglas loswerden möchte, muss zu Containern fahren, etwa auf den Parkplatz der Sport- und Freizeithalle in Kindenheim.

Ab kommendem Jahr wird Altglas im Kreis Bad Dürkheim nicht mehr in Säcken gesammelt. Ganz so bequem, wie es war, wird es also nicht mehr sein: Das bedeutet für die Bürger, dass ihr Altglas nicht mehr daheim vor der Haustür abgeholt wird, sondern dass sie es zu Sammelstellen bringen müssen.

Derzeit gibt es 22 Standorte für die Entsorgung von Altglas im Leiningerland. Hinzu kommen fünf weitere Sammelplätze in Grünstadt. Jeweils ein Container für weißes, grünes und braunes Glas befindet sich an den Standorten. Mit der Abschaffung der Säcke für Altglas werden die Container nicht mehr ausreichen. Joachim Meyer, Büroleiter der Stadt Grünstadt, sagt: „Ich schätze, dass wir doppelt so viele Stellplätze mit Containern benötigen. Wir stehen mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises in Kontakt. Gemeinsam suchen wir die Standorte.“ Klaus Pabst, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB), bestätigt die benötigte Anzahl an neuen Containern. Im gesamten Landkreis sind derzeit 73 Container aufgestellt. Bis November/Dezember sollen es rund 150 sein. Deshalb sucht der AWB nun nach geeigneten Plätzen. „Wir schreiben die Gemeinden und Bürgermeister an, um gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen“, so Pabst. Bisher laufen die Gespräche, konkrete Ergebnisse für die VG Leiningerland oder Grünstadt gibt es noch nicht. Geeignete Standorte seien zentrale Areale, beispielsweise auf Supermarkt-Parkplätzen. Gerade für Kunden sei es praktisch, ihr Altglas zum Einkauf gleich mitzubringen und zu entsorgen. Aktuell stellten größtenteils die Gemeinden die Standorte zur Verfügung, aber auch auf Eigentum von Sportvereinen stünden Container. Zudem sei es wichtig, dass die Orte so gewählt würden, dass es zu keiner Lärmbelästigung für Anwohner komme. Die Container seien deswegen mit einem Fallschutz ausgestattet. Das bedeutet, dass die Flaschen nicht sofort in den Behälter fallen, sondern zuvor abgebremst werden. Somit entstehe eine geringere Geräuschkulisse, weiß Pabst. Anwohner dürften keinesfalls gestört werden. Ob die geplante Zahl von neuen Containern ausreichend ist, vermag der Werkleiter noch nicht zu beurteilen. „Falls nicht, dann kommen noch welche hinzu. Momentan haben wir ja noch keine Erfahrungswerte.“ Die Leerung erfolge, wie bei der bisherigen Abholung vor der Haustür, im Zwei-Wochen-Rhythmus. Falls auch hier mehr Bedarf bestehe, werde das ebenfalls angepasst, versichert Klaus Pabst. Bislang konnte der Landkreis pro Standortplatz 725 Euro erstatten. Künftig werden es 910 Euro sein. Dies ist vielleicht ein kleiner Anreiz für Betreiber von Supermärkten oder für Einzelhändler, Sammelstellen auf ihrem Gelände zu erlauben. 2,2 Millionen Säcke im Jahr hat der Kreis für Altglas an seine Bürger herausgegeben. Dass es dieses vermeidbare Plastik – der Umwelt zuliebe – nun nicht mehr geben wird, hat sich nicht die Kreisverwaltung ausgedacht. Das Duale System Deutschland, das unter anderem für die Altglassammlung zuständig ist, hat dies entschieden. Dieses beteiligt sich auch den Kosten, die die Container verursachen. Die bisherige Sammlung in Säcken machte es unmöglich, die verschiedenen Glasfarben zu trennen. Das machte das Sammelgut weniger wertvoll – und das soll hiermit geändert werden. Pabst weiß aber auch, dass die Umstellung für die Bürger einen Mehraufwand bedeutet: „Daran können wir nichts ändern, nur möglichst viele Container bereitstellen.“ Teurer für die Kunden wird es aber nicht. Denn die Glasentsorgung habe keinen Einfluss auf die Höhe der Gebühren, das heißt, die Rechnung, die Bürger für die Entsorgung ihres restlichen Mülls erhalten. Der Endverbraucher bezahle nämlich beim Kauf von Gläsern, beispielsweise eingemachten Gurken und weiteren in Gläsern verpackten Produkten, das Entsorgen gleich mit.

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