Grünstadt Das Familienduell

«Grünstadt.»Die Bundesliga-Gewichtheber des KSV Grünstadt empfangen am Samstag um 19 Uhr mit dem TSV Heinsheim einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Erwartet wird ein spannendes Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegnen und dessen Ausgang durchaus offen ist.

Auf den ersten Blick besitzt der KSV Grünstadt die besseren Karten, ist ihm doch immerhin ein 2:1-Sieg in Pforzheim gelungen, während der TSV Heinsheim noch auf seinen ersten Erfolg wartet. Die Staffel aus dem Bad Rappenauer Vorort musste bisher ausschließlich gegen alle vier Top-Teams der Liga antreten – bei denen auch der KSV Grünstadt den Kürzeren zog. Dementsprechend groß sind die Hoffnungen, in der Neckargemeinde trotz aller personeller Sorgen endlich etwas Zählbares vorweisen zu können. KSV-Abteilungsleiter Axel Wenz sieht seinen Verein zwar im Reißen leicht favorisiert, meint aber: „Im Stoßen könnten unsere Gäste mit ihren starken Ausländern im Vorteil sein.“ Der Bulgare Aleksandar Dimitrov, seit Jahren schon das Aushängeschild des TSV Heinsheim, steht für Kontinuität und erzielt regelmäßig etwa 150 Relativpunkte. In hervorragender Form befindet sich zudem der 19-jährige Däne Omed Alam, der zuletzt mit 152 Kilopunkten sogar die Asse des AC Mutterstadt in den Schatten stellte. Besondere Aufmerksamkeit wird wohl die einzige Frau im Gäste-Trikot bekommen, denn es handelt sich hierbei um die Grünstadterin Sophia Attilo, die ihr Mannschafts-Startrecht beim TSV hat, in Heinsheim wohnt und nun als Konkurrentin ihrer Brüder Joshua und Giuliano auf der Bühne steht. So wird die Begegnung zu einem Familien-Duell, in das auch Vater John Attilo als verantwortlicher Trainer des KSV involviert ist. Alle sehen das aber relativ gelassen – bis auf kleine Sticheleien, welche die Geschwister untereinander austauschen, ist die Atmosphäre keineswegs angespannt. John Attilo kann auf seinen bewährten Kader zurückgreifen, der neben seinen beiden Söhnen noch Carolin Dauth, Petra Keßler-Löwenstein, Padou Izere Shima, Emily Keßler, Nik Hammer, Nils Feil und Patrick Drews umfasst. Wer von ihnen letztendlich zum Einsatz kommt, entscheidet sich erst kurz vor dem Wettkampf, denn einige Athleten trainieren inzwischen aufgrund ihres Wohn- oder Studienortes außerhalb von Grünstadt. „Ich muss dann erst mal in Erfahrung bringen, wie das wöchentliche Training gelaufen ist.“ Zusätzlich werden dieses Mal die Britinnen Fraer Morrow, frischgebackene englische Meisterin in der Gewichtsklasse bis 55 kg, und Amy Williams, Zweitplatzierte in der Klasse bis 59 kg, an die Hantel gehen. Ihre Kollegin Sarah Davies, die gerade von einem mehrwöchigen Auslands-Aufenthalt zurückgekehrt ist, steht leider nicht zur Verfügung. „Ich rechne damit, dass der Wettkampf wohl durch die jeweilige Tagesform entschieden wird“, sagt Axel Wenz. „Beide Teams sind hochmotiviert und wollen unbedingt die Siegpunkte mitnehmen.“

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