Grünstadt „Der richtige Weg in die Zukunft“

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Die Ertragslage stärken und Abteilungen besser auslasten, um so Arbeitsplätze zu sichern und für die Herausforderungen der Zukunft auf dem Energiemarkt besser gerüstet zu sein: Das sind die Ziele, die die Stadtwerke Grünstadt GmbH (SWG) durch eine Fusion mit den Gemeindewerken Lambsheim anstrebt. Termin soll der 1. Januar 2017 sein.

Im Stadtrat informierte SWG-Geschäftsführer Albert Monath über die Beweggründe sowie die schon weit fortgeschrittenen Gespräche und beantwortete Fragen aus dem Ratsrund. Seine Botschaft an die Kunden der Stadtwerke: Eine Übernahme des Gemeindewerks habe „keine negativen Auswirkungen auf die Preise von Strom, Gas oder Wasser“. Die Stadtwerke haben bereits zwei Konzessionen außerhalb ihres unmittelbaren Einzugsgebiets, in Neuleiningen (Gas uns Strom) und Obrigheim (Gas). Zudem werde im Bereich Abwasser mit Kirchheim kooperiert. Die Stadtwerke seien ein „kerngesundes Unternehmen mit stabilen Gewinnen“, sagte Monath. Die Thüga, zu 21 Prozent beteiligt, bringe energiewirtschaftlichen und juristischen Sachverstand ein. Seit zwei Jahren seien alle Sparten schuldenfrei. Eine Fusion mit Lambsheim sei eine weitere regionale Kooperation, die Übernahme des Stromnetzes stelle keine große Herausforderung dar, sagte Monath. Die Arbeit könne mit dem vorhandenen Personal bewältigt werden. Eine Übernahme der fünf Mitarbeiter aus der Verwaltung des Lambsheimer E-Werks sei nicht vorgesehen. Sie bleiben bei der Gemeinde. Fakt sei auch, dass die Verluste aus dem Allwetterbad (Grünstadt) und einem Nahwärmenetz (Lambsheim) komplett von den Kommunen getragen werden und die Werke nicht belasten. Monath ist überzeugt davon, dass ein Zusammenschluss für beide Seiten Vorteile bringt. Insgesamt gesehen erwartet er, dass die Kosten sinken und die Erträge steigen – damit auch die Ausschüttungen, die die Kommunen erhalten. Auf Nachfrage von Mimmo Scarmato (CDU) nannte Monath als Beispiel die Dienstleistungen, die Lambsheim an Externe vergeben hat und die die SWG künftig mit ihrer Mannschaft übernehmen wird. Es würden „mehrere hunderttausend Euro gespart, was beiden zugute kommt“. Fusionen seien vor allem für kleinere kommunale Werke angesichts steigender Kosten durch erhöhte Bürokratie und sinkender Erlöse ein Weg in die Zukunft, so Monath. Auf der Kostenseite werde die Energiebranche „durch die Gesetzgebung gebeutelt“, auf der anderen Seite sinke die Nachfrage: wegen der Energiewende, des Wettbewerbs und einer weiter steigenden privaten Erzeugung von Energie, beispielsweise durch effiziente Blockheizkraftwerke. Deshalb sei es wichtig, den Marktanteil zu vergrößern, auch um Fixkosten auf mehr Schultern verteilen zu können. Monath: „Ich hoffe, dass dieses Projekt zustandekommt.“ Auch wenn noch einige Fragen offen blieben: Die Ratsmitglieder scheinen der Fusion in der Juli-Sitzung zustimmen zu wollen. Johannes Adam (FWG) jedenfalls ist überzeugt: „Das ist der richtige Weg in die Zukunft.“ |ks

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