Grünstadt Der Wachrüttler in der Kabine wirkt

«Dirmstein.» Die Handballer der HSG Eckbachtal haben die Tür zur Oberliga weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Trainer Thorsten Koch bezwang gestern Abend in eigener Halle im zweiten Qualifikationsspiel den Saarlandliga-Meister TV Homburg 34:27 (14:13) und kann am Samstag die Oberliga-Qualifikation perfekt machen.

„Jaaaa!“ Es war die 52. Minute gestern Abend in der Dirmsteiner Schulsporthalle, als HSG-Keeper Kevin Bullenkamp diesen Freudenschrei rausließ. Er hatte gerade gegen den frei durchlaufenden Philipp Daume gehalten. Die HSG Eckbachtal, Meister der Pfalzliga, führte wenige Minuten vor dem Ende 30:23. Bullenkamp wusste da wohl, dass sich die HSG den Sieg nicht mehr nehmen lassen würde. Bullenkamp war in der 25. Minute für Tobias Häuselmann zwischen die Pfosten gerückt. „Das haben die beiden unter sich ausgemacht“, verriet Thorsten Koch. Bullenkamp kam rein und brachte fortan die Gäste reihenweise zur Verzweiflung. Elf Paraden standen am Ende bei ihm zu Buche. Damit hatte er großen Anteil daran, dass der Erfolg so deutlich ausfiel. Danach sah es in der ersten Halbzeit nicht aus. Die „Gekkos“ lagen zwar vom Start weg vorne, entscheidend absetzen konnten sie sich bis zur Pausensirene allerdings nicht. Die Gäste aus dem Saarland lagen zwischenzeitlich 11:9 vorne (25.). Bis zur Pause hatte die HSG die Führung wieder. Der HSG-Coach war mit der Leistung seiner Sieben vor dem Seitenwechsel nicht zufrieden. „Wir haben zu viele taktische Fehler gemacht, die dann zu Toren geführt haben.“ Sein Team habe in der Kabine einen „Wachrüttler“ gebraucht. Der wirkte! Die HSG kam zielstrebiger aus der Kabine, baute den Vorsprung immer weiter aus. Diese Phase war für HSG-Spieler Maximilian Schreiber entscheidend. Schreiber, der auf fünf Tore kam, sah sich über weite Strecken einer kurzen Deckung der Homburger gegenüber. „Das ist mittlerweile ja die Regel. Aber es hat alles gut geklappt“, spielte er auf die Räume an, die seine Teamkollegen dann nutzten. Bei den ersatzgeschwächten Homburgern ließen sukzessive die Kräfte nach. Beim 18:16 war der TV noch mal dran (37.). Doch dann zogen die „Gekkos“ unaufhaltsam davon. Kevin Bullenkamp sprach hinterher von einer starken Teamleistung. „Die Abwehr hat richtig geil gespielt, und vorne haben wir die Dinger versenkt.“ TV-Spielertrainer Thomas Zellmer bemängelte, dass sein Team in der Abwehr keinen Zugriff bekommen habe. Jetzt sei man am Samstag unter Zugzwang. Dann kann auch die HSG Eckbachtal ab 18 Uhr in Dirmstein mit einem Sieg gegen den TV Bodenheim den Aufstieg perfekt machen. So spielten sie HSG Eckbachtal: Häuselmann, Bullenkamp (ab 25.) - Subab (1), Sven Lerzer (1), Thomas Betz (6), Wenzel, Schloß (7/2), Schreiber (5), Baumann (5), Staats (4), Tobias Lerzer (2), Dopp (1), Flörchinger (1), Suchomelli (1) TV Homburg: Loschky, Krumm (ab 9.) - Rauchschwalbe (3), Michael Mathieu (4/3), Daume (5), Zellmer (5), Schmidt (5), Pelletier (1), Sebastian Mathieu, Glück (2), Kolepp (1), Sorg (1) Spielfilm: 1:1 (2.), 6:4 (11.), 8:7 (17.), 9:10 (23.), 11:11 (26.), 14:13 (Halbzeit), 16:13 (32.), 18:14 (34.), 18:16 (37.), 23:18 (43.), 29:22 (51.), 33:23 (57.) - Siebenmeter: 2/2 - 4/3 - Zeitstrafen: 2/5 - Beste Spieler: Bullenkamp, Baumann, Schloß, Schreiber - Krumm, Daume, Schmidt - Zuschauer: 305 - Schiedsrichter: Bertram/Deyer (Mainz).

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