Grünstadt Derzeit 75 Mitglieder

Die Meute der Wölflinge lernt gerade viel Wissenswertes über Natur, Land und Leute.
Die Meute der Wölflinge lernt gerade viel Wissenswertes über Natur, Land und Leute.

Seit über 50 Jahren gibt es die Pfadfinder vom Stamm Franz von Sickingen in Eisenberg. Sie treffen sich immer freitags auf dem Freizeitgelände in Steinborn, um zu singen, zu spielen und kleine Abenteuer zu erleben. Nachwuchssorgen? Offenbar ein Fremdwort. Die RHEINPFALZ hat dem Stamm einen Besuch abgestattet.

Feuer machen ohne Streichholz oder Feuerzeug, Spuren lesen und Schatzkarten deuten – alles Dinge, die ein Pfadfinder im Lauf der Zeit lernt. Und das wollen auch die rund 20 Kinder – allesamt zwischen sechs und elf Jahre alt –, die auf dem Freizeitgelände in Steinborn herumtoben. Die meisten von ihnen tragen ein gelbes Halstuch mit Lederknoten und Wolfskopf, das Erkennungszeichen der Wölflinge. „Unsere Treffen beginnen immer mit dem Anfangskreis und mit gemeinsamem Singen von Pfadfinderliedern aus unseren Liederbüchern ,Ohrwurm’ oder ,Wolfsgeheul’“, erzählt Lukas Ebel aus Kerzenheim, der seit 21 Jahren bei den Pfadfindern ist. Dann werde zusammen gebastelt, gespielt und die Natur entdeckt. „Bei den Spielen sind wir sehr kreativ, wie man an unserer Weltreise sieht, die wir derzeit mit den Wölflingen unternehmen“, so der Pfadfinder weiter. Die Meute Banda-Log, benannt nach einem Affen aus dem Dschungelbuch, ist seit Februar auf Weltreise. „Jede Woche wird fiktiv ein anderes Land bereist, wobei sich die Spiele und Bastelarbeiten dann um das jeweilige Land drehen“, erklärt er. Anfangs habe man die Reisepässe zusammen gebastelt, später in Malaysia Panda-Masken und in China Stirnbänder mit chinesischen Schriftzeichen. „Die Kinder erfahren auch jede Menge Interessantes über die Kulturen der Länder, die wir mit ihnen besuchen“, betont Ebel. Im Lauf der Zeit lernten die Kinder die Pfadfinderregeln kennen, die von Hilfsbereitschaft und Rücksicht über Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit bis hin zur Achtung der Natur und der Unterstützung des Friedens und der Gemeinschaft der Pfadfinder reichen. „Haben die Kinder das Alter von elf Jahren erreicht, wird in einer feierlichen Zeremonie das blau-gelbe Halstuch übergeben, das sie fortan als Pfadfinder kennzeichnet“, erklärt er. Die Gruppe in Eisenberg zähle rund 75 Mitglieder, die in drei Untergruppen aufgeteilt sind: die Wölflinge mit Kindern (sechs bis elf Jahre), die Pfadfinder (elf bis 16 Jahre) sowie die Ranger oder Rover (16 bis 25 Jahre). „Wir sind oft zusammen unterwegs und verbringen die Ferien gemeinsam in Lagern“, erzählt Ebel. So gebe es das Winterlager im Januar, das in einem Ferienhaus stattfinde, das Pfingstzeltlager, das zusammen mit dem Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland mit 600 bis 800 Teilnehmern eines der größten sei, dann das Sommer- und Herbstlager für die Wölflinge und kleinere Fahrten an diversen Wochenenden. Die Pfadfinder, also die elf- bis 16-Jährigen, würden besonders im Sommer auch Auslandsfahrten unternehmen. „Beliebt ist auch unsere Wolfsnacht, die wir hier auf dem Gelände in Steinborn verbringen“, meint Ebel. Nachwuchsschwierigkeiten seien ein Fremdwort für die Pfadfinder. „Bei uns sind die meisten schon seit ihrer Kindheit dabei, und es kommen auch immer wieder genug kleinere Kinder nach“, erzählt er und ergänzt: „Wir werben aktiv auf Dorffesten und auch in Grundschulen – man muss sich eben kümmern und auch mal die manchmal schwierige Pubertätsphase überwinden“, sagt er. Die elfjährige Zoe aus Biedesheim ist schon über drei Jahre bei den Wölflingen. „Ich komme gerne hier her zum Spielen, und unsere Lager sind immer cool“, sagt sie. Jonathan (zehn Jahre) aus Weitersweiler hat hier schon Freunde gefunden. „In einem Jahr bin ich richtiger Pfadfinder und bekommen dann mein blau-gelbes Halstuch, darauf freue ich mich schon.“ Kontakt christmann.daniel1@googlemail.com oder einfach vorbeikommen: freitags, 16.45 bis 18.15 Uhr. am Freizeitgelände Eisenberg-Steinborn, Ostring 1 – außer in den Ferien.

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