Grünstadt Die Alternative zu Paintball

Kaiserslautern

. Was ursprünglich von US-amerikanischen Soldaten zu Ausbildungszwecken genutzt wurde, findet bei jungen Menschen immer mehr Anklang als Freizeitbeschäftigung. Seit das „World of Laser“ in Kaiserslautern eröffnet hat, strömen täglich Gladiatoren in die dunklen Hallen der Laser-Arena und üben sich im Kriegspielen im Dunkeln. Standortleiterin Ann-Kathrin Steil freut sich über den großen Zuspruch: „Die Resonanz ist sehr gut und das bei allen Altersgruppen. Wir veranstalten Kindergeburtstage, Junggesellenabschiede und sogar Firmenbesuche, bei denen Altersgruppen von über 50 Jahren vertreten sind. Wir haben auch ein relativ großes Einzugsgebiet. Es kommen Leute aus Neustadt oder aus Trier. Die fahren zwei Stunden Auto, um eine Stunde Lasertag zu spielen. Es ist schon gut besucht“, erzählt die 26-Jährige. Ein Grund für die hohe Popularität insbesondere bei jungen Menschen sieht sie in mangelnden Alternativen bei den Freizeitangeboten. „Es ist was Neues. Man kennt es in der Form noch nicht. Und: Es hat mehr Action als etwa Bowling“, sagt Steil. Zudem erweitere Lasertag das aus ihrer Sicht dünne Angebot für junge Menschen in Kaiserslautern. „Das ist nicht viel“, gibt sie zu bedenken. Nadja Schnurr ist zum zweiten Mal bei einem Lasertag-Spiel dabei und kann dem Trend durchaus Positives abgewinnen. „Also ich finde es ganz cool. Zum Hobby wird es für mich wohl nicht direkt. Ich gehe lieber in die Disco. Aber es ist eine gute Abwechslung, eine etwas andere Freizeitbeschäftigung, und ich finde es sehr interessant. Ich glaube, das ist die schmerzfreiere Variante von Paintball“, meint die 23-Jährige. Die Erfahrung, in der dunklen Arena mit einer Laserpistole bewaffnet gegen andere anzutreten, fand sie gewöhnungsbedürftig, aber auch verlockend: „Zuerst ist es ein komisches Gefühl. Man ist völlig blind und muss sich erst orientieren. Aber man gewöhnt sich schnell an die Dunkelheit und geht dann zielsicher sozusagen auf die Jagd. Es macht großen Spaß.“ Andreas Glas ist ein absoluter Neuling in der Lasertag-Arena und hat einige Erwartungen. „Ich bin das erste Mal hier und erhoffe mir, dass ich Spaß habe und ein paar Aggressionen abbauen kann.“ Den aufsteigenden Trend des Spiels erklärt sich der 21-Jährige durch eine beliebte Fernsehserie: „Ich denke, dass viele das Spiel größtenteils durch ,How I Met Your Mother′ kennengelernt haben und es deswegen im vergangenen Jahr so populär geworden ist. Vor allem, weil es auch noch der beliebteste Charakter in der Serie spielt – Barney. Ansonsten glaube ich, dass vielen das herkömmliche Paintball-Spiel zu schmerzhaft ist und Lasertag da eine gute Alternative bietet.“ Sowohl Nadja als auch Andreas sind zum Spielen extra aus Frankenthal angereist, das ebenfalls eine Lasertag-Arena besitzt, die jedoch im Vergleich etwas kleiner ist. Dass das Spiel einen stetig wachsenden Zuspruch in Deutschland findet und mehrere Städte eigene Arenen haben, gefällt Conrad Ulonska sehr gut. Er selbst hat es noch nie zuvor gespielt und ist gespannt: „Ich habe über meinem Bruder davon gehört, der das in Frankreich gespielt hat. Er hat erzählt, wie toll es war. Ich bin froh, dass es so etwas jetzt auch in Deutschland gibt. Dann muss man nicht extra nach Frankreich fahren.“ Für den 19-Jährigen ist das Spiel eine willkommen Abwechslung. „Ich denke, es ist viel besser, als den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen, weil auch die Atmosphäre besser und echt ist. Ich kann mir vorstellen, das öfter mal zu spielen, vor allem, weil es auch nicht so extrem teuer ist“, erzählt der Schüler. Natürlich stößt das Spiel nicht durchweg auf positive Resonanz. Kritiker sind von der steigenden Popularität von Lasertag wenig begeistert und argumentieren, das Spiel verharmlose Gewalt und Krieg. Die 23-jährige Leyla Navarro hält solche Vermutungen allerdings für unangebracht: „Es wird bei jedem Spiel am Anfang ganz klar gesagt, dass es nicht der Sinn des Spiels ist zu töten, sondern Punkte zu sammeln. Man soll sich auch nicht anrempeln und Körperkontakt generell vermeiden. Das finde ich auch gut.“

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