Grünstadt „Die Mannschaft bleibt zusammen“

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GRÜNSTADT. Die Freude war groß, als die Gewichtheber des KSV Grünstadt 2016 in die Zweite Bundesliga aufstiegen. Nun ist die laufende Runde vorbei und der Klassenverbleib gesichert. Abteilungsleiter Axel Wenz lässt im Interview mit der RHEINPFALZ die vergangenen zwölf Monate Revue passieren

Herr Wenz, der KSV hat seine erste Saison in der Zweiten Gewichtheber-Bundesliga mit 7:17 Punkten auf dem vierten und somit vorletzten Platz abgeschlossen. Wurden die Erwartungen trotzdem erfüllt?

Mehr als das: Den Klassenerhalt haben wir aus eigener Kraft geschafft und jeder einzelne Sportler hat sich von Beginn an kontinuierlich gesteigert. Das wurde vor allem in den Wettkämpfen deutlich, in denen keine Gastheberin dabei war. Im Dezember gegen Weinheim haben wir 481 Kilopunkte erzielt, im März gegen Schifferstadt waren es schon 502. Beim letzten Wettkampf in Heinsheim hat Nik Hammer außer Konkurrenz mitgehoben – ohne die Punkte von Sarah Davies wären es da fantastische 532 Zähler gewesen. Nur mal zum Vergleich: In der Gruppe B hatte der Tabellenerste SV Gräfenroda ein Maximalergebnis von 536 Relativpunkten auf dem Konto und steht nun im Finale zum Aufstieg in die Bundesliga. Das bedeutet also, dass die Grünstadter Gruppe C ausgesprochen stark besetzt war? Definitiv. Auch in der Gruppe A erzielte der Meister AC Meißen nur maximal 602 Punkte, also nicht viel mehr als wir zum Schluss in Heinsheim. Wir haben zwar nur zweimal gewonnen, aber es war von Anfang an klar, dass die Anforderungen gerade in dieser Gruppe ein Stück höher sein würden. Unsere junge Mannschaft hat sich sehr gut präsentiert und wurde von allen anderen Vereinen mit Respekt, Anerkennung und Sympathie empfangen. Was waren die Höhepunkte der Saison? Für mich persönlich: Als Hallensprecher die Heimkämpfe des KSV Grünstadt in der Zweiten Bundesliga moderieren zu dürfen. Dann natürlich, als unsere Eigengewächse, die ich alle seit ihrer Kinder- und Jugendzeit kenne, zum ersten Mal über 500 Punkte erreicht haben – und dass wir gleich mehrmals unseren eigenen Vereinsrekord verbessern konnten, der von 526 auf mittlerweile 594 Punkte angestiegen ist. Und nicht zu vergessen – die RHEINPFALZ-Wahl zur Mannschaft des Jahres, das war ein richtig tolles Gefühl! Gab es auch Rückschläge? Die Verletzungspause von Sarah Davies zu Beginn der Runde bereitete uns schon ein wenig Kopfzerbrechen. Zum Glück ist ihre britische Nationalmannschafts-Kollegin Mercy Brown in den beiden Anfangskämpfen für sie eingesprungen. Bitter waren zweifellos die Erkrankungen und Verletzungen von Steffen Schneider und Sebastian Eich, die maßgeblich am Aufstieg beteiligt waren und mitten in der Vorbereitungsphase ausgebremst wurden. Sie stellten sich jedoch sofort als Betreuer in den Dienst des Vereines und werden hoffentlich bald wieder als Heber auf der Bühne stehen. Haben die Athleten jetzt erst einmal Pause? Nicht wirklich. In den nächsten Wochen finden einige Turniere und Meisterschaften statt, unter anderem im Juni die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften in Grünstadt. Wird es personelle Veränderungen geben? Die Mannschaft bleibt auf jeden Fall zusammen. Sarah Davies hat schon für die nächste Runde zugesagt und auch Mercy Brown ist grundsätzlich bereit, uns zu unterstützen. Sie ist allerdings gerade dabei, ihr Studium zu beenden, deswegen ist noch nicht ganz sicher, wie es mit ihrer sportlichen Karriere weitergeht. Und wie geht es mit dem KSV in der neuen Saison weiter? Was sind die Ziele? Der Standardspruch lautet: Nach der Runde ist vor der Runde. Schon am nächsten Wochenende werden bei der Vereinsvertreter-Versammlung die Weichen für die kommenden Monate gestellt. Die Bundesliga soll aufgestockt werden, so dass aus unserer Gruppe eventuell sogar zwei Teams aufsteigen werden. Der AC Weinheim bleibt dann wohl zweitklassig – und mal schauen, wer aus den Regional-Ligen dazu kommt. Wir möchten uns weiter steigern und beweisen, dass wir imstande sind, in der zweithöchsten Klasse dauerhaft mitzuhalten. | Von Michaela Attilo DOPPELTERZEILENUMBRUCH

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