Bockenheim Die Pfalz sucht den Superdichter

Die Pfalz ist mehr als Saumagen. Zum Beispiel ist es ein Landstrich, in dem viele Dichter zu Hause sind.
Die Pfalz ist mehr als Saumagen. Zum Beispiel ist es ein Landstrich, in dem viele Dichter zu Hause sind.

Vor Publikum wird am Samstag der 69. Pfälzische Mundartdichterwettstreit ausgetragen: 80 Einsendungen sind für den traditionsreichen Contest eingegangen. Neun Autoren haben erstmals zur Feder gegriffen.

Heike Benß, die Geschäftsführerin des Förderkreises Mundart, ist mit der Resonanz zufrieden: Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Anzahl der Einsendungen gestiegen. Der Pfälzische Mundartwettstreit gehört seit 1953 zum Programm des Winzerfestes, er ist der älteste Dichterwettstreit seiner Art, weitere bekannte Orte, an denen sich die Mundartdichter messen, sind Dannstadt-Schauernheim (Wettbewerb „Dannstadter Höhe“) und die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, die den Sickinger Mundartdichter-Wettstreit ausrichtet.

In Bockenheim bewerten neun Juroren die Texte, neu in der Runde ist Michael Konrad aus Landau, Redakteur bei der RHEINPFALZ am SONNTAG und Autor der Kolumne „Ich mään jo blooß“.

Die Texte für den Pfälzischen Mundartdichterwettstreit können immer bis zum 31. August eingesendet werden. „Es können bis zu zwei unveröffentlichte Gedichte in Mundart eingereicht werden. Die Themenwahl und die lyrische Form sind frei“, sagt Benß. Die ersten drei Sieger bekommen Geldpreise, die weiteren (bis zu Platz zehn) Weinpräsente. Daneben gibt es mehrere Sonderpreise: Der mit 100 Euro dotierte „Preis fer Neie“ geht – wie der Name schon sagt – an einen Neuling beim Wettstreit. Hier können nicht nur Gedichte, sondern auch Lieder und Kurzprosa eingereicht werden. Neun Leute sind in diesem Jahr neu dabei. Der „Dr.-Wilhelm-Dautermann-Preis“ wird für eine mundartliche Neuerscheinung in den Bereichen Literatur, Musik oder Theater vergeben, er ist ebenfalls mit 100 Euro dotiert. Hier sind sechs Bewerber im Wettstreit. Und auch das Publikum kann seinen Sieger auswählen, er erhält Bockenheimer Winzersekt. Seit einigen Jahren gibt es auch einen Sonderpreis, immer zu einem anderen Thema. Dieses Jahr werden die besten „Pälzer Zungebrecher“ gesucht. „Da einige sehr gute Einsendungen dabei waren, hat sich die Jury dazu entschieden, drei Autoren einzuladen, die dann ihren Zungenbrecher vortragen. Entscheiden wird dann das Publikum“, sagt Benß.

Termin

Die von der Jury zuvor ausgewählten zehn Autoren präsentieren ihre Texte am Samstagnachmittag ab 14 Uhr auf der Bühne. Der Pfälzische Mundartdichterwettstreit findet im Festzelt statt. Zuhören dürfen nur Geimpfte und Genesene. Michael Geib aus Kaiserslautern moderiert, Volker Riegler aus Grünstadt sorgt für die Musik.

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