Grünstadt Die ruhmreichen Zeiten sind vorbei

«GRÜNSTADT.» Beim designierten Landesliga-Absteiger BSC Oppau gastiert am morgigen Samstag (15 Uhr) der ebenfalls abstiegsgefährdete VfR Grünstadt. Beide Trainer plagen Personalsorgen.

Das Stadion des BSC in der Chemiestadt hat Anfang der 60er Jahre schon spannende Begegnungen gegen Traditionsclubs erlebt. Zu dieser Zeit gehörte Oppau der damals höchste deutschen Spielklasse, der Oberliga, an – Tausende verfolgten die Spiele gegen den 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken oder Mainz 05. Im Jahr 2018 geht es für die beiden morgigen Kontrahenten ums Überleben in der zweithöchsten Liga des Südwestdeutschen Fußballverbandes. Das Team des VfR Grünstadt besitzt mit Blick auf die Ausgangslage die besseren Karten. „Wir haben in diesem Jahr noch kein Spiel gewinnen können. Das liegt auch an einem schlimmen personellen Engpass, viele wichtige Spieler sind verletzt“, sagt Oppaus Spielercoach Christian Schmalenberger, der sich mit Göran Garlipp, ebenfalls Spielertrainer, die Aufgaben teilt. Nach der 0:4-Heimschlappe gegen den SV Horchheim am hatte sich der BSC Anfang November von seinem erfolglosen Coach Sascha Weindel getrennt. Schmalenberger: „Bis auf die 0:6-Heimschlappe gegen FSV Offenbach haben wir eigentlich gute Ansätze gezeigt, so auch bei der unglücklich 1:2-Niederlage am vergangenen Wochenende in Altleiningen.“ Gegen die Grünstadter, die ebenfalls dringend Punkte benötigen, wollen er und sein Team den ersten Erfolg im neuen Jahr landen. Noch hat der Coach die Hoffnung nicht verloren: „Rechnerisch ist sogar noch der Klassenerhalt drin. Allerdings muss dann auch wirklich alles für uns laufen.“ Personal sorgen kennt auch Grünstadts Coach Alexander Schott. Seine Elf stelle sich eigentlich von allein auf, meint er lakonisch. Neben David Gerner und Dennis Lang würden in Oppau der rotgesperrte Innenverteidiger Florian Frank und eventuell der an einer Leistenzerrung laborierende Stürmer Tobias Fath fehlen. Bei der jüngsten 2:3-Niederlage gegen Gau-Odernheim habe sich erst nach Wiederanpfiff gezeigt, was die Mannschaft trotz Spielermangels leisten könne, so Schott. „Das hätten wir nicht verlieren müssen. Aber eine starke Halbzeit reicht eben nicht.“ Vor der anstehenden Begegnung gegen den Tabellenletzten wählt Schott deshalb klare Worte: „Wenn wir nicht in Oppau punkten, dann frage ich mich, gegen welches Team wir noch gewinnen sollen?“ Er könne zwar seinen Spielern keine Vorwürfe machen, denn der Wille zum Gewinnen sei bei jedem vorhanden. Dennoch: „Die Spieler müssen mit dem Druck einfach zurechtkommen.“ Aus der zweiten Mannschaft, die ebenfalls noch in der A-Klasse um den Klassenerhalt kämpft, kann sich der Trainer personell nicht bedienen. Das bedeutet, dass bei Ausfall von Fath neben dem Ersatztorwart gerade noch Tobias Haffke und Leon Lampert auf der Bank sitzen. Nico Tschirschke wird wohl für Fath im Sturm auflaufen. Eine Warnung für Schotts Team sollte das Hinspiel gegen den BSC sein. Denn trotz des deutlichen 3:0 war der Erfolg ein Zittersieg. Erst in den letzten Spielminuten konnte der VfR die Partie entscheiden.

x