Grünstadt Donnersberger häufiger krank

Im Donnersbergkreis fehlten Beschäftigte häufiger krankheitsbedingt als im Rest der Republik. Symbolfoto: Gambarini/Dpa
Im Donnersbergkreis fehlten Beschäftigte häufiger krankheitsbedingt als im Rest der Republik. Symbolfoto: Gambarini/Dpa

Ob Grippe, Rückenschmerzen oder Arbeitsunfall: Arbeitnehmer im Donnersbergkreis waren 2017 durchschnittlich 24 Tage lang krankgeschrieben. Das geht aus der Statistik der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor. Der Krankenstand – der durchschnittliche Anteil der Krankgeschriebenen pro Tag – lag hier bei 6,6 Prozent.
Damit liegt der Donnersbergkreis über dem bundesweiten Schnitt von 4,9 Prozent. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) in einer Pressemitteilung hingewiesen. Nach Einschätzung der Industriegewerkschaft geht ein immer größer werdender Teil der Krankmeldungen auf eine höhere Arbeitsbelastung zurück. „Die gute Konjunktur und fehlende Fachkräfte sorgen dafür, dass Überstunden immer häufiger zum Normalfall werden. Doch Termindruck und Stress machen auf Dauer krank“, so Marina Rimkus von der IG BAU Süd-West-Pfalz in dem Schreuben. Wer ohnehin am Limit arbeite, sei anfälliger.„Gerade im Baugewerbe ist die Arbeitsbelastung wegen der vielen Aufträge derzeitenorm. Und in der Reinigungsbranche ist es Gang und gäbe, dass Beschäftigte regelrecht im Wettkampf gegen die Uhr putzen müssen“, so Rimkus. Hinzu kommt:
Dort, wo der Arbeitsdruck hoch ist, gehen nach Beobachtung der Gewerkschaft viele Beschäftigte auch dann zur Arbeit, wenn sie krank sind. In einer Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbunds gaben bundesweit zwei Drittel der Befragten an, trotz Krankheit gearbeitet zu haben.

Mit Sorge beobachtet die IG BAU auch die Zunahme von Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. Um solche Krankheiten zuerkennen, sei ein offenes, kollegiales Miteinander im Betrieb unverzichtbar. Wichtig sei hier gerade die Arbeit der Betriebsräte.
Laut BKK fehlten Beschäftigte in Rheinland-Pfalz 2017 durchschnittlich an 20,6 Tagen wegen Krankheit im Job. Vier Jahre zuvor waren es noch 18,4 Tage. Bundesweit lag die Arbeitsunfähigkeit im Schnitt bei 17,7 Tagen pro Jahr.

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