Grünstadt Doppelpack: Weisenborn wird fast zum Matchwinner

91-81880738.jpg

ALZEY/GRÜNSTADT. 2:2 (0:2) trennten sich am Donnerstagabend in einer vorgezogenen Begegnung des 23. Spieltages der Fußball-Landesliga Ost RWO Alzey und VfR Grünstadt. Die Partie im rheinhessischen Wartbergstadion war trotz ständigen Nieselregens von Kampf und Leidenschaft hüben wie drüben und zeitweilig von schönem Kombinationsfußball zweier Erzrivalen vergangener Verbandsligatage geprägt.

Kaum zu glauben: Die Pfälzer führten mal wieder, und das mit 2:0, um sich am Schluss noch mit einem Unentschieden begnügen zu müssen. Um ein Haar wären die Youngster um Spielertrainer Fabian Herchenhan sogar noch als Verlierer vom Platz gegangen. Der Spielfilm: Die Platzherren, die dringend die Punkte benötigen, um aus dem Tabellenkeller zu entweichen, begannen furios, schienen die Gäste überrennen zu wollen. Dennis Lang, Alexander Simon, Uwe Rebholz und Florian Frank, sie bildeten den Vierer-Abwehrriegel mit dem davor agierenden Sechser Fabian Herchenhan, leisteten Schwerstarbeit, kamen kaum zum Luftholen. Torwart Martin Gaspar konnte sich mehrmals auszeichnen und verhinderte eine frühe Führung der Platzherren. So parierte er glänzend einen Flachschuss von Alexander Kinsvater aus kurzer Entfernung (10.). Bei der Riesenchance von Alzeys Vllaznim Dautaj (22.) – der Offensivakteur war nicht zu bremsen, als er noch in eigener Hälfte loslegte und in den Grünstadter Strafraum drang – wäre jedoch der über zwei Meter lange Grünstadter Keeper machtlos gewesen: Dautajs Schuss ging vom Pfosten ins Aus. Bis dahin fanden die jungen Pfälzer nicht zu ihrem Spiel, wurden von RWO-Akteuren, von Trainer Sasha Winsi gut eingestellt, bereits beim Versuch eines geordneten Spielaufbaus früh gestört. Dafür hielt jedoch die Grünstadter Defensive, obwohl die Platzherren durch den überragenden Dautaj noch zwei gute Chancen hatten (29. und 42.). Nach Wiederanpfiff gaben erst die Gäste die richtige Antwort, zeigten in einigen Szenen deutlich, dass sie nicht umsonst im oberen Tabellendrittel zu finden sind. Überraschend: Henrik Weisenborn, bis dahin unauffällig, stand plötzlich frei und ließ sich diese Chance nicht entgehen. Eiskalt erzielte der VfR-Torjäger die überraschende Führung (48.). Dann eine bemerkenswerte Szene, die zum 2:0 führte, ein Angriff wie aus dem Lehrbuch: Zunächst setzte sich Nico Müller auf der linken Seite durch, schlenzte den Ball auf Tobias Fath. Der pfeilschnelle Stürmer ließ drei Alzeyer stehen, seine Flanke erreichte Weisenborn, der für den zweiten Treffer sorgte (52.). Sein zwölftes Saisontor in einer Begegnung, die auf den Kopf gestellt schien. Alzey brannte daraufhin ein wahres „Feuerwerk“ ab. Die Gäste hielten nicht energisch genug dagegen, als den Rheinhessen durch Björn Grimm der Anschlusstreffer (73.) gelang. Dautaj war nicht aufzuhalten, dessen Knaller streifte hauchdünn den Pfosten des VfR-Gehäuses (71.), sein fulminanter Kopfball prallte an den Querbalken (76.). Die Pfälzer konnten sich kaum befreien, meistens nur durch unkontrollierte Befreiungsschläge, und mussten schließlich den Ausgleich zum 2:2 durch den kurz zuvor eingewechselten Philipp Wesner (83.) hinnehmen. Kaum zu glauben: Dautaj hatte sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, doch der Ball krachte an den Pfosten (88.). Riesenglück für die Pfälzer, denen es schließlich gelang, das Remis zu retten. Kaum zu beruhigen nach Spielende: VfR-Spielercoach Herchenhan. „Das darf einfach nicht passieren, dass wir nach einer 2:0-Führung beinahe noch verlieren. Mit dem Unentschieden kann ich deshalb nicht zufrieden sein.“ (lau) So spielten sie VfR: Gaspar – Lang, Simon, Rebholz, Frank – Herchenhan – Moncada, Lampert (89. Pompeo), Müller, Fath – Weisenborn (87. Cassola). (lau)

x