Grünstadt Dritte Halbzeit

Stefan Neurohr spielt schon seit über 35 Jahren Fußball. Doch diese Saison wird dem 43-Jährigen sicherlich für immer in Erinnerung bleiben. Der Spielertrainer des TuS Hertlingshausen blickt auf Tage der Trauer und der Freude zurück. Vor elf Tagen starb einer seiner Spieler bei einem Autounfall. Kurzzeitig überlegte das Team des TuS Hertlingshausen, trotz einer ausgezeichneten Ausgangsposition im Kampf um Platz zwei nicht mehr anzutreten. „Die Mannschaft hat sich entschlossen, für ihren verstorbenen Kameraden zu spielen“, sagte Abteilungsleiter Valentin Hoffmann. Zuerst musste Hertlingshausen am vergangenen Freitag beim ASV Mörsch gewinnen, denn der VfR Grünstadt II saß im Nacken. Letztlich erlöste „Rohr“ sein Team mit dem 2:1-Siegtreffer sechs Minuten vor dem Ende. Am Sonntag musste der TuS zu Hause gegen den ASV Heßheim ebenfalls einen Dreier einfahren. Heßheim ging mit 1:0 in Front und lag nach einer Bogenlampe, bei der der Ball schließlich im TuS-Tornetz landete, nach 78. Minuten sogar mit 2:0 in Front. Bei einer Niederlage wäre Hertlingshausen auf Platz drei gerutscht. „Nach dem zweiten Gegentreffer waren wir am Boden, aber wir haben den Jungs zugerufen: Da geht noch was“, sagt Hoffmann. Und es ging tatsächlich noch was. In der 86. Minute verkürzte Neurohr auf 1:2, erzielte in der 90. Minute den Ausgleich. Damit hatte der TuS zumindest ein Entscheidungsspiel gegen Grünstadt erkämpft. Aber es kam noch besser. Jannik Hildmann traf in der Nachspielzeit zum 3:2, das die Relegation bedeutete.

x