Grünstadt Ein Ex-Bulle als Trainer

Kommt mit der Empfehlung von bisher 18 Saisontoren auf die Grünstadter Viererkette zu: der Marienborner Stürmer Andreas Klapper
Kommt mit der Empfehlung von bisher 18 Saisontoren auf die Grünstadter Viererkette zu: der Marienborner Stürmer Andreas Klapper (rechts, hier noch im Trikot des Oberligisten SV Gonsenheim).

«GRÜNSTADT.» „Die Stimmung war nach dem ersten Sieg sehr gut. Einstellung und Einsatz stimmten bei jedem Akteur“, freut sich Alexander Schott. Der neue Coach des Fußball-Landesligisten VfR Grünstadt, der sich trotz des 2:1-Erfolges beim heimstarken SV Horchheim noch immer in akuter Abstiegsgefahr befindet, gastiert mit seiner Mannschaft am Sonntag, 15 Uhr, beim TuS Marienborn. Beim Gegner ist neben Toptorjäger Andreas Klapper vor allem Trainer Aki Cakici ein Erfolgsgarant.

Die Rheinhessen überraschten als Neuling bislang in der Landesliga mit zwölf Siegen aus 17 Begegnungen und liegen nicht umsonst auf dem zweiten Rang, zwei Punkte hinter Spitzenreiter Viktoria Herxheim. „Für mich ist es eines der stärksten Teams. Marienborn besitzt technisch starke Einzelspieler und tritt als geschlossene Einheit auf“, urteilt Schott. Der TuS besitzt mit Andreas Klapper einen brandgefährlichen Goalgetter, der mit 18 Treffern die Torjägerliste der Landesliga Ost anführt. Insbesondere die VfR-Viererkette mit Dennis Lang, Jochen Gillmann, Florian Frank und Marcel Czekalla sollte gewarnt sein, zumal sich Klapper in höheren Ligen auskennt. Er spielte mit dem SV Gonsenheim in der Oberliga, ehe ein Kreuzbandriss ihn 2015 außer Gefecht setzte. „Ich war dann für anderthalb Jahre raus, da ich mich richtig erholen wollte“, sagte er in der Mainzer Allgemeinen Zeitung im Oktober 2017. Danach habe ihm der Anreiz gefehlt, sich nochmals in der Oberliga ins Team zu kämpfen. „Ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren“, sagt der 22-jährige Stürmer. Seit der Rückrunde der Vorsaison spielt er nun beim TuS und feierte mit dem Team die Rückkehr in die Landesliga. Vater des Erfolgs ist für ihn Coach Ali Cakici. „Der Trainer strahlt eine Ruhe und Sachlichkeit aus, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe. Das ist ein Geschenk“, sagt Klapper, der zudem vom großen Vertrauen profitiert, das Cakici seinen Spieler schenkt. „Es herrscht eigentlich keine Distanz zwischen dem Trainer und den Spielern“, sagt er. Marienborns Coach, der 50-jährige Cakici, spielte selbst höherklassig, stürmte unter anderem für den SV Wehen, Hessen Kassel und Mainz 05. Durch seine Engagements, unter anderem als Co-Trainer beim FC Ingolstadt und den „Bullen“ von RB Leipzig sowie ab 1. Juli 2016 als Chefcoach bei Marienborn (zuvor war er von 2013 bis 2016 Chefcoach bei Schott Mainz), bringt er große Erfahrungen als Coach ein. Davon profitiert auch seine Elf. Ihm, so Cakici, sei es völlig egal, ob ein abstiegsgefährdetes Team oder ein Kandidat auf den Meistertitel gegen seine Mannschaft antritt. Beim 2:1-Erfolg seines Teams im Hinrundenspiel in Grünstadt habe er schon beim Warmmachen gesehen, dass die Pfälzer gute Techniker in ihren Reihen haben. Cakici: „Grünstadt besitzt sehr starke Akteure, ich freue mich sehr auf diesen Vergleich und erwarte von zwei technisch erstklassigen Mannschaften eine interessante Begegnung.“ In Mainz kann VfR-Coach Schott bis auf den erkrankten David Gerner aus dem Vollen schöpfen. Eine Mannschaftsaufstellung und insbesondere das Spielsystem will der Coach erst kurz vor Spielbeginn bekanntgeben.

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