Grünstadt Ein neues Konzept für ein altes Schloss

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Vorgesehen ist, dass das ehemalige Grafenschloss sowohl außen als auch innen in einen besseren Zustand gebracht wird, teilte auf Nachfrage die Stadtverwaltung mit. Bauschäden sollen beseitigt werden, dazu gehört, dass die Fassade einen neuen Anstrich erhält und die Sandsteinelemente saniert werden. Auch die Fenster stehen auf dem Programm: Am Nordflügel, dem Haus der Vereine, ist ein Austausch vorgesehen, beim Büchereibau werden sie eventuell nur aufgearbeitet. Eine neue Heizanlage für beide Häuser steht ebenso an wie das Herrichten des Innenhofs, damit er künftig für Veranstaltungen genutzt werden kann. Nachdem im Südflügel schon 2011 die aktuellen Brandschutzauflagen umgesetzt und die Elektroinstallationen erneuert wurden, sollen jetzt auch im Nordflügel diese Arbeiten ausgeführt werden. Zudem stehen dort Umbauten an, da hier die Musikschule einziehen wird. Um Barrierefreiheit zu erreichen, ist der Einbau eines Aufzugs vorgesehen. Erneuert wird die Toilettenanlage, die auch ein Behinderten-WC erhalten soll. Sanitäre Anlagen sind zudem im Erdgeschoss des Wohngebäudes neben dem Büchereiflügel geplant. Der Anbau soll durch ein Treppenhaus mit der Bibliothek verbunden werden und im Obergeschoss einen Raum erhalten, der als Ausweichquartier von einigen Gruppen genutzt werden kann, die im Nordflügel wegen der Musikschule künftig keinen Platz mehr haben. Verzichtet wird dagegen auf das Erneuern und die energetische Sanierung der Dächer. Auch ist jetzt nicht mehr vorgesehen die Dachgeschosse auszubauen und die Keller zu überholen. Ebenfalls dem Sparkonzept zum Opfer gefallen ist der Austausch der gesamten Gebäudetechnik und des kompletten Innenausbaus in den beiden Schlossflügeln, informierte Joachim Meyer, Geschäftsführender Beamter im Stadthaus. Er machte deutlich, dass das Umsetzen des Sechs-Millionen-Euro-Konzepts eine „Generalmodernisierung“ des historischen Baus bedeutet hätte. „Im Prinzip wäre ein Rückbau bis auf das Mauerwerk sowie die Decken- und Dachkonstruktion erfolgt.“ Nun soll nur das wirklich Notwendige gemacht werden, damit die Substanz erhalten bleibt. Doch noch ist nichts beschlossen. Statt wie ursprünglich vorgesehen im Oktober soll der Stadtrat erst in seiner Novembersitzung die Vorschläge beraten, so Meyer. Zurzeit werde das Konzept bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier geprüft. Dabei hätten sich offene Fragen ergeben, die noch zu klären sind. Daher wurde die Vorlage im Stadtrat um einen Monat verschoben. Die Behörde in Trier entscheidet, wie hoch der Zuschuss aus dem Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren sein wird (wir berichteten zuletzt am 31. August). Die Stadt hofft auf eine Förderung von etwa 70 bis 75 Prozent.

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