Grünstadt Eine Insel mit drei Kinos

Die Bewirtung der Besucher und die Kinokarten sind die Haupteinnahmequellen des Festivals.
Die Bewirtung der Besucher und die Kinokarten sind die Haupteinnahmequellen des Festivals.

Das Filmfestival auf der Parkinsel wird im Sommer um eine Woche vorverlegt und um ein weiteres Kinozelt erweitert. Laut Direktor Michael Kötz soll das Festivalgelände aber nicht ausgedehnt werden. Der neue Termin soll für besseres Wetter bei der Freiluftveranstaltung sorgen. Der Auftakt des Kinoereignisses kollidiert aber mit Insellauf und Hafenfest.

Erstmals in seiner Geschichte hat das Festival des Deutschen Films im vergangenen Jahr einen Besucherrückgang verzeichnet (wir berichteten gestern kurz). Die Kinozeltstadt war wegen Hochwassergefahr statt im Früh- erst im Spätsommer aufgebaut worden. Doch im September gab es einen herbstlichen Kälteeinbruch. Die Folge: Mit 102.000 Besuchern kamen 10.000 Besucher weniger als im Jahr zuvor. Um diesmal Sommerwetter für die Freiluftveranstaltung zu haben, wollen die Veranstalter das 18-tägige Festival eine Woche früher, am 22. August, starten lassen. Außerdem sollen zusätzlich zu deutschen Filmproduktionen auch internationale Streifen in einem zusätzlichen Kinozelt mit 300 Sitzplätzen gezeigt werden. Das hat Festivaldirektor Michael Kötz angekündigt. Zusätzlich zu den bisherigen zwei Kinozelten, die jeweils 1200 Zuschauer fassen, wird die Besucherkapazität damit auf 2700 Plätze erweitert. „Wir vergrößern das Terrain dafür nicht um einen einzigen Meter“, stellt Kötz klar. Das zusätzliche Kinozelt soll in die vorhandene Struktur integriert werden. In dem kleineren Zelt soll eine Reihe mit internationalen Produktionen gezeigt werden, anspruchsvolle Filme, die aber keine Publikumsmagneten seien. Über die Neuerungen seien Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) und Ordnungsdezernent Dieter Feid (SPD) von ihm persönlich informiert worden, sagt Kötz. Der Direktor betont, dass die Filmfestival GmbH 80 Prozent des Budgets von zwei Millionen Euro selbst erwirtschafte – über Kino-Tickets und die Bewirtung der Gäste. Deshalb sei auch der wirtschaftliche Erfolg des Festivals immens wichtig. Im Juni 2016 hätten gerade einmal 7,5 Zentimeter gefehlt, dann wäre das Gelände auf der Parkinsel vom Hochwasser führenden Rhein überschwemmt worden. „Das hätte einen Millionenverlust und damit das dauerhafte Aus für das zweitbeliebteste Filmfestival in Deutschland bedeutet“, verdeutlicht Kötz. Deswegen wurde der Termin verlegt. Der kalte September 2017 habe jedoch zu einem Defizit von über 100.000 Euro geführt. Mit dem Starttermin am 22. August hofft Kötz nun in diesem Sommer auf bessere Rahmenbedingungen. Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU) bestätigt, dass Kötz den Stadtvorstand über die geplanten Neuerungen informiert hat. Es gebe klare Absprachen, wonach das Festival im Stadtpark auf das bisherige Areal begrenzt bleibt. In den Vorjahren haben sich Stadtverwaltung, Polizei und Feuerwehr mit dem Festivalteam im Frühsommer über den Aufbauplan und das Sicherheitskonzept verständigt. Im vergangenen Jahr musste ein zusätzlicher Fluchtweg eingerichtet und das Areal umzäunt werden. Die Festivalmacher müssen auch diesmal diese Auflagen einhalten, damit sie eine Genehmigung für die Veranstaltung bekommen. Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU) reagiert erleichtert auf Kötz’ Ankündigung, dass die Zeltstadt nicht vergrößert wird: „Wäre das größer geworden, hätte es Krach gegeben.“ Gleichwohl kollidiert die Terminvorverlegung des Festivals mit dem Hafenfest, das Heller zusammen mit seiner Frau Bettina und den Stadtteilvereinen jährlich am letzten Augustwochenende veranstaltet. Das dreitägige Hafenfest startet am 24. August am südlichen Ende der Parkinsel an der Kammerschleuse. Zum Auftakt gibt es zum dritten Mal den Insellauf, der in einer Vier-Kilometer-Runde durch den Stadtpark führt. Das Teilnehmerfeld ist auf knapp 500 Läufer begrenzt. Die Laufstrecke führt von der Pegeluhr über die Hannelore-Kohl-Promenade. Bereits im vergangenen Jahr musste wegen des Filmfestival-Aufbaus die Laufstrecke um die Zeltstadt herum geführt werden. Da in diesem Jahr während des Insellaufs schon das Festival läuft, fällt der nördliche Teil der Laufstrecke wegen des Publikumsverkehrs wohl weg. „Wir prüfen gerade, was für eine Streckenführung möglich ist,“ sagt Saskia Helfenfinger-Jeck vom Ludwigshafener Lauf-Club, dem Veranstalter des Insellaufs. Die Hafenfest-Organisatoren wollen sich nun mit dem Filmfestival-Team treffen, um eine Lösung zu finden. Ortsvorsteher Heller geht davon aus, dass beide Veranstaltungen nebeneinander existieren können. Er hofft beim Hafenfest wieder auf einige Tausend Besucher.

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