Ebertsheim Eistal-Radweg: Pannenhilfe am Schrebergarten

Karl-Heinz Täffner vor dem Pannenhilfe-Set am Garten der Rodenbacher Radfahrer.
Karl-Heinz Täffner vor dem Pannenhilfe-Set am Garten der Rodenbacher Radfahrer.

Einen Schrebergarten, aus dem das ganze Jahr über Luftpumpe und Schraubenschlüssel „gepflückt“ werden können – diesen neuen „Boxenstopp“ für Radler gibt es seit Neuestem bei Ebertsheim.

Dass das kleine Grundstück in der Schrebergartenkolonie bei Ebertsheim etwas Besonderes ist, erkennt der Otto-Normalradler schon auf den ersten Blick. Denn das Areal mit den bunten Schildern passt so gar nicht in sein unmittelbares Umfeld aus Obstbäumen und Gemüsebeeten. Dieser Blickfang sei durchaus beabsichtigt, sagt der etwas andere Gärtner Karl-Heinz Täffner vom Radfahrerverein Einigkeit (RVE) Rodenbach. Das Gelände soll nämlich Schaufenster und Pannenhilfe-Station zugleich sein, so Täffner weiter.

Der von seinem Eigentümer nicht mehr genutzte Garten dient als „permanente Werbefläche“ für den Radfahrerverein und macht so zum Beispiel auf die Kinderfahrradkurse aufmerksam. Die Zielgruppe könne man kaum besser erreichen, als direkt am Eistal-Radweg, hat sich RVE-Vorstandsmitglied Täffner gedacht. Gleiches gilt für seine zweite Garten-Idee, die sicher einige Radfahrer im Eistal erfreuen wird.

Nur die Farbe musste gekauft werden

Am Gartentor hat der Rentner ein sehr umfangreiches Pannenhilfe-Set mit Drahtseilen festgemacht: Inbus- und Schraubenschlüssel, Kombizange – und natürlich auch eine Stehluftpumpe. „Die Luftpumpe ist schon ab und zu genutzt worden“, bilanziert Täffner nach den ersten Wochen seines speziellen „Fahrrad-Gartens“, den RVE-Mitglied Mario Hahn dem Verein zur (besonderen) Verfügung gestellt hat.

An Drahtseilen vor Diebstahl gesichert: Schraubenzieher und -schlüssel, Zange, Inbusschlüssel und vor allem die Steh-Luftpumpe.
An Drahtseilen vor Diebstahl gesichert: Schraubenzieher und -schlüssel, Zange, Inbusschlüssel und vor allem die Steh-Luftpumpe.

Im Gegenzug hält Täffner das Grundstück in Ordnung, mäht jede Woche den Rasen und hat die bislang triste Gartenfront nach seinen Vorstellungen umgestaltet. „Ich habe dafür fast ausschließlich Wegwerfmaterial wie alte Fahrräder oder Wingertspfähle und Holzbalken vom Wertstoffhof verwendet – nur die rote Farbe fürs Gartentor musste gekauft werden“, berichtet er.

Es gibt schon Ideen für die Zukunft

„Die ganze Sache ist natürlich noch ausbaufähig“, blickt der engagierte Rentner jetzt schon nach vorn. Das Pannenhilfe-Set und die Werbetafeln müssen demnach längst nicht das Ende der Fahrradstange sein. So kann sich Täffner verschiedene Garten-Aktionen vorstellen, wie zum Beispiel Fahrräder reparieren unter fachmännischer Anleitung. „Da bin ich aber noch am Nachdenken“, sagt Täffner.

Wenn das Nachdenken in etwas Neues münden sollte, wird das sicher auf einer Werbetafel am Schrebergarten mitgeteilt. Und auf der Webseite des RVE – da hin führt übrigens auch der QR-Code, der am Tor dieses ganz besonderen Schrebergartens im Eistal zu finden ist.

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