Eisenberg Elftes Römerfest am Vicus in Eisenberg steht vor der Tür

Thomas Hauck, Vorsitzender des Fördervereins Römischer Vicus, zeigt in der Ausgrabungsstätte in Eisenberg, wo das Römerfest über
Thomas Hauck, Vorsitzender des Fördervereins Römischer Vicus, zeigt in der Ausgrabungsstätte in Eisenberg, wo das Römerfest über die Bühne geht, zwei Stück Malachit und ein Kurzschwert aus Bronze.

Vor zwei Jahren hatten die Organisatoren des Eisenberger Römerfestes mit einer kleinen Veranstaltung gerechnet. Überraschend wurde daraus damals jedoch ein großes Event. Diesmal scheint es sich genau anders herum zu entwickeln. Dennoch wird sich ein Besuch auf jeden Fall lohnen.

Der Vorsitzende des Fördervereins Römischer Vicus, Thomas Hauck, erinnert sich an das erste Mal nach Corona: „2022 standen wir personell und finanziell nicht so gut da.“ Deshalb war befürchtet worden, dass das zehnte Römerfest nicht so umfangreich wird. Doch einige Gruppen hätten auf ihre Gage verzichtet und so sei doch noch mehr entstanden, als erwartet.

In diesem Jahr seien die Voraussetzungen wesentlich günstiger. „Wir haben – unter anderem durch die Unterstützung der Stadt – ein größeres Budget zur Verfügung“, erzählt Hauck. Allerdings fehlten etliche Helfer. Das liege an einer ähnlich gelagerten Konkurrenzveranstaltung in der Region, die eine Woche später stattfindet. Trotzdem werden in Eisenberg 32 Akteure Verschiedenes anbieten. „Wir haben sogar Teilnehmer aus Frankreich und Spanien“, erzählt der Vorsitzende.

Vorführungen und Mitmachaktionen

An acht Stationen gibt es Vorführungen beispielsweise von Bronzeguss, Eisenverhüttung und Metallverarbeitung. Unterschiedliche Bekleidung wird dargestellt und Handwerker geben Einblicke in ihr Tun. „Es gibt auch einige Mitmachaktionen wie Bogenschießen“, sagt Hauck, der auf ordentlich Zuspruch hofft. Vor Corona seien meist etwa 600 Besucher gekommen. Das Programm an beiden Tagen variiere etwas. Unter anderem lässt sich nur am Samstag verfolgen, wie die Römer Öllampen gemacht haben und nur am Sonntag wird eine ganz besondere Playmobil-Spielecke aufgebaut.

Das ganze Wochenende über werden Speisen nach historischen Rezepten zubereitet. Darunter sind lukanische Bratwürste und der römische Aufstrich Moretum. Das Brot dazu wird traditionell in den Öfen vor Ort gebacken. Es wird mit dem Eisenberger Brotstempel versehen. „Kaffee und Kuchen gegen Spende gehören mittlerweile auch zu jeder unserer Veranstaltungen“, erklärt Hauck.

Wissenswertes bei Führungen

Bei Führungen über das Gelände wird der aktuelle Stand der Grabungen und Forschungen zu der alten römischen Siedlung erläutert. „Eines unserer wesentlichen Ziele ist es, Wissen zu vermitteln“, betont er. Neu ist die Aufforderung an die Besucher „Mitmachen und nicht nur Konsumieren“. Hauck sagt: „Wir sind gespannt auf die Resonanz.“

Das Römerfest stellt keine große Einnahmequelle des Fördervereins dar, kostet ihn aber ein paar Tausend Euro. Allein das Engagement der Gruppen schlug vor der Pandemie mit circa 5000 Euro zu Buche. Dazu kommen dann noch Ausgaben für die Verpflegung, das Brennholz, die Holzkohle, den Toilettenwagen und so fort. „Aktuell hatten wir allerdings erheblich höhere Aufwendungen“, verweist der Vorsitzende auf die Auflagen, die neuerdings bei Veranstaltungen zu erfüllen sind. „So wurden zwei Waschbecken und eine Anlage für fließend warmes und kaltes Wasser angeschafft sowie eine Industriespülmaschine“, nennt er Beispiele.

Was der Verein, der 47 Mitglieder hat, für den Erhalt und die Entwicklung des Römischen Vicus ausgibt, wo seit 1992 gegraben und geforscht wird, lässt sich laut Hauck schwer beziffern. „Das schwankt stark von Jahr zu Jahr. Auch bringen wir sehr viel Eigenleistung ein“, erklärt er.

Termin

Das Römerfest am Vicus Eisenberg läuft am Samstag, 6. Juli, 13 bis 19 Uhr, und am Sonntag, 7. Juli, 10 bis 17 Uhr.

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