Kommentar Erlebnistag: Warum die Absage richtig war

Die Gläser bleiben beim Rad fahren leer – und das ist gut so.
Die Gläser bleiben beim Rad fahren leer – und das ist gut so.

Es gibt Dinge, die passen einfach super zusammen: Riesling und Sprudel zum Beispiel. Oder Bud Spencer und Terence Hill, Aronal und Elmex, Eis und Waffel.

Andere Dinge passen wiederum nicht so gut zusammen. Alkohol und Straßenverkehr zum Beispiel. Auch das hat bei der Absage des Erlebnistags Deutsche Weinstraße eine Rolle gespielt. Vor allem die Kombination aus dem angebotenen Wein und den immer mehr werdenden E-Bikes ist nicht immer so ungefährlich.

Natürlich ist die Großveranstaltung in erster Linie wegen des neuen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes des Landes abgesagt worden, das komplizierte und teure Sicherheitskonzepte verlangt. Doch zur Sicherheit gehört nun auch mal die Gefahr auf der Straße selbst.

Klar ist die Absage bedauerlich. Wie VG-Bürgermeister Frank Rüttger feststellte, gerade für die Gemeinden Bockenheim und Obrigheim. Jahrelang hatte man dort für eine Sperrung der gesamten Weinstraße gekämpft, erst seit 2017 konnten die beiden Dörfer endlich mitmachen. Nun ist es aus.

Absage ist kein Weltuntergang

Doch die Absage des Erlebnistags ist kein Weltuntergang. Denn die Weinfestkultur lebt noch in den vielen kleinen Festen auf den Dörfern und in den Städten. Hier wird sie auch ursprünglicher und fröhlicher gelebt als beim Erlebnistag auf der Straße.

Neben dem Wein hat auch das Fahrrad eine Zukunft. In der Mobilitätswende, die zwingend vorangetrieben werden muss, wenn der Klimawandel gestoppt werden soll, kommt ihm eine wichtige Rolle zu. Es ist eben nicht in Ordnung, das Auto zu nehmen, nur um mal eben Brötchen zu holen. Um das den Menschen zu vermitteln, braucht es attraktive Werbeveranstaltungen für das Rad. Hier ist zum Beispiel Stadtradeln eine tolle Aktion. Auch das Autofreie Eistal steht für Nachhaltigkeit, das Rad steht im Vordergrund. Und diese Veranstaltung soll am 3. Oktober wieder stattfinden – mit Sicherheitskonzept.

Es kommt eben immer darauf an, wie man eine Veranstaltung bewirbt. Wein ist eine gute Sache, Rad fahren ist eine gute Sache. Aber die Kombination? Naja ...

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