Grünstadt „Es lohnt sich immer, für seine Träume zu kämpfen“

Die Queen of Oriental Rock: Alyzee.
Die Queen of Oriental Rock: Alyzee.

Orientalische Klänge wie aus 1001 Nacht und dazu viel Modern Rock – das ist der Mix, mit dem die Sängerin Alyzee von sich Reden macht. Geboren in Gaziantep nahe der türkisch-syrischen Grenze und in Deutschland aufgewachsen, zollt sie sowohl der traditionellen Musik ihrer Heimat Respekt als auch ihrer Leidenschaft für westlichen Rock und Pop. Im Mai veröffentlichte Alyzee ihr Debüt-Album „My Life“, für das sie bereits vorab den „Deutschen Rock & Pop Preis“ (international) erhielt. Am Wochenende gibt sie ein privates Wohnzimmerkonzert, das der Battenberger Martin Pietzsch gewonnen hat. Kym Schober hat mit der „Queen of Oriental Rock“ gesprochen.

Alyzee, Dein „Oriental Rock“ ist ein Musikmix, der sich nicht einfach in eine Schublade stecken lässt: Wen möchtest Du damit erreichen?

Das ist wirklich ganz einfach: den Menschen. Ganz egal, wie jung oder alt, woher er kommt, wo und wie er aufgewachsen ist, aus welcher Kultur er stammt. Der Mensch hat ein Herz und fühlt, darauf kommt es an, auch bei der Musik. Du kommst aus einem eher konservativen Elternhaus – war es da nicht schwierig, deiner Leidenschaft für die Musik nachzugehen? Oh ja, mein Vater war wirklich konservativ und streng. Aber ich war schon als Kind ein Rebell und habe für meine Träume gekämpft, mich für meine Freiheit eingesetzt. Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre, hätten Mädels auf der Bühne nichts zu suchen gehabt. Seinetwegen habe ich erst etwas „Anständiges“ gelernt und eine Ausbildung zur Augenoptikerin gemacht. Danach habe ich mich dann ganz der Musik gewidmet. Und mein Vater, der hat sich unglaublich gewandelt und ist, glaube ich, sogar stolz auf mich. Es lohnt sich immer, für seine Träume zu kämpfen. Du hast dann deine musikalische Karriere vorangetrieben – wie ging es weiter? Ich war in der Türkei sehr erfolgreich, hatte dort einen Hit, bin in TV-Shows aufgetreten und durch arabische Länder getourt. Ich habe auch mit einem ägyptischen Star ein Duett gesungen, aber irgendwie stand da nur meine Hülle auf der Bühne, ich war wie eine Marionette in einem Projekt. Das war nichts für mich, ich wollte meine eigene Musik machen und so habe ich begonnen, meine eigenen Songs zu schreiben und an meinem ersten Album, „My Life“, zu arbeiten. Und das ist gleich erfolgreich durchgestartet… Ja, ich habe eine Bewerbung für den Deutschen Rock & Pop Preis eingereicht, obwohl das Album zu dem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war. Ich dachte, man kann es ja mal versuchen. Dass es als bestes internationales Album ausgezeichnet würde, hätte ich nicht gedacht. Ich war wahnsinnig glücklich. TV-Auftritte, Tourneen und nun ein Wohnzimmerkonzert – was bedeutet ein solcher Auftritt in kleinem Rahmen für Dich? Das ist auch für mich ganz neu, so etwas habe ich noch nie gemacht. Es wird bestimmt sehr persönlich und familiär, eine tolle Gelegenheit, mit vielen Leuten in Kontakt zu kommen. Eben das was ich möchte – direkt bei den Menschen sein.

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