Grünstadt Essensreste im Kanal nehmen Anwohner den Atem

Stinkt zum Himmel: Abfälle im Kanal können große Probleme verursachen.
Stinkt zum Himmel: Abfälle im Kanal können große Probleme verursachen.

Der üble Geruch, den ein Anwohner der Grünstadter Neugasse in der Nacht von Montag auf Dienstag wahrgenommen hat, ist sehr wahrscheinlich aus dem Abwasserkanal gekommen.

„Gülle war es nicht. Es war süßlich, unangenehm und wir mussten die Fenster die ganze Nacht geschlossen halten und konnten bei der Hitze nicht lüften“, erzählt der Leser, der gestern in die RHEINPFALZ-Redaktion gekommen war. Der Gestank sei aus Richtung Nord-Osten gekommen. Am Morgen sei es dann wieder besser geworden. Ein Bekannter von ihm habe den Geruch aber auch in der Innenstadt wahrgenommen und vermutet, dass er aus dem Kanal komme, erzählt der Grünstadter. Bei der seit Wochen andauernden Trockenheit würden die Kanalrohre nicht ausreichend mit Wasser durchgespült, erläutert Albert Monath, Vorstand des Entsorgungs- und Servicebetriebs Grünstadt (EBG) auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Dabei könnten sich Sedimente absetzen und den Geruch verursachen. Er habe gleich Mitarbeiter in die Neugasse geschickt, um die Sache zu prüfen. Diese hätten mehrere Kanaldeckel geöffnet und dort Essensreste und feuchtes Toilettenpapier gefunden: „Das hat im Kanal natürlich nichts zu suchen. Das fängt bei der Hitze an, zu gären und ist nur schwer zu entfernen“, appelliert Monath an die Bürger, diese Abfälle keinesfalls in die Toilette zu werfen. Abgesehen von der momentanen Trockenperiode werden durch die Kanalrohre laut Monath aber auch sonst immer weniger Wassermengen geleitet. Grund dafür sei, dass die Bürger sich bemühten, Wasser zu sparen. Daher werde regelmäßig das orangerote Spülfahrzeug des EBG an bestimmten Stellen eingesetzt, damit sich keine Sedimente im Kanal absetzen könnten. Auch in der Neugasse wollten die EBG-Mitarbeiter mit dem Spülmobil gestern noch tätig werden. Grundsätzlich sei er über die Sparsamkeit mit dem Wasser aber froh. Auf Grund des wochenlangen Niederschlagmangels und der Hitze, könne sich die Situation bei der Wassergewinnung zuspitzen. Monath: „Wir haben noch keine Krisensituation, aber es sollte nicht unnötig gegossen werden.“ Auf Extras wie zum Beispiel den Rasen zu sprengen, die Straße sauber zu spritzen oder das Auto zu waschen, sollte derzeit verzichtet werden, so Monath. Grünstadt, die Stadtteile Asselheim und Sausenheim, sowie ein Großteil der ehemaligen VG Grünstadt-Land werden von acht Brunnen, die hintereinander geschaltet sind, versorgt, so Monath. Diese liefern rund 1,6 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr.

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