Grünstadt Favoritenrolle liegt bei den Platzherren

ALTLEININGEN/GRÜNSTADT. Morgen, 15 Uhr, stehen sich am zwölften Spieltag der Fußballlandesliga Ost im Sportpark Leiningerland (Sportplatzstraße 8) zum Lokalderby die Teams von TuS Altleiningen und VfR Grünstadt gegenüber. Natürlich bürgt diese Begegnung nicht nur für echten Lokalcharakter, sondern garantiert auch eine gewisse Brisanz und Spannung. Zweimal standen sich beide Gegner in Verbandsspielen gegenüber, zweimal siegte Altleiningen.

Zur Erinnerung: Als der TuS am 21. Mai 2006 den Titel in der Bezirksliga Vorderpfalz und den Aufstieg in die Landesliga Ost schaffte, gehörte der VfR noch der Verbandsliga Südwest an. Doch die Schützlinge des damaligen Trainers Frank Schuster waren chancenlos, stiegen nach der Saison 2006/07 in die Landesliga ab und konnten sich auf packende Derbys gegen Altleiningen freuen. Die Freude hielt nur bis zum dritten Spieltag: Da gastierten die Altleininger am 24. August 2007 als Mitfavorit um die Meisterschaft beim VfR. Sie siegten vor 280 Zuschauern unter ihrem damaligen Trainer Günter Krist, der jahrelang den VfR in der Verbandsliga coachte, überlegen und hoch verdient gegen die Rasenspieler mit dem Trainerduo Horst Schellenschläger und Thomas Dreischmeier mit 5:1. Nur die erste halbe Stunde konnten die Platzherren mit den übermächtig wirkenden Gästen mithalten, die dann so richtig loslegten: Stefan Neurohr (2), Steffen Jaeschke (2) und Michael Feuerbach sorgten für fünf „Leininger-Goals“, lediglich das damals 19-jährige „Küken“ Tobias Haffke schaffte mit seinem Freistoßtreffer eine Resultatsverbesserung. Das Rückspiel im Sportpark Altleiningen am 9. Dezember erlebten „nur“ 165 Zuschauer, aber dafür einen 3:1-Erfolg ihres TuS. Da schienen die Gäste jedoch besser als im Vorspiel, und nach der Führung der Platzherren durch ein Eigentor konnte Muhammed Arslan zum 1:1 egalisieren. Patrick Wirth (43.) und Andreas Rehm (90.) sorgten letztlich für den zweiten Sieg Altleiningens in der Geschichte gegen den VfR. Grünstadt stieg danach mit gerade zehn Punkten in die Bezirksliga ab. Am Samstag liegt die Favoritenrolle bei den Platzherren, die in der Tabelle nach elf Spieltagen auf dem siebten Tabellenrang stehen, mit drei Punkten Vorsprung vor dem VfR (Elfter, 14 Punkte). Gerhard Laubersheimer hat den Trainern, Florian Pfeifer (TuS) und Horst Schellenschläger (VfR), die gleichen Fragen gestellt: Wie sehen ihre Erwartungen für diesen Hit aus? Pfeifer: „Zunächst erwarte ich viele Zuschauer und ein Spiel voller Emotionen und Spannung. Auf solche Derbys freut sich doch jeder Akteur.“Schellenschläger: „Ich freue mich sehr auf dieses Spiel. Wir fahren nicht nach Altleiningen, um zu verlieren.“ Wie ist die Stimmung im Team? Pfeifer: „Die deutliche 0:5-Schlappe in Bingen, wo man verlieren kann, hat die Stimmung bei meinen Akteuren zunächst schon getrübt. Spätestens aber am Samstag werden alle ihrer Aufgabe bewusst und ihren Mann stehen. Die Moral ist sehr gut, alle freuen sich riesig auf diese Partie.“ Schellenschläger: „Wenn du sechs Spiele in Folge nicht gewinnst, kann man sich die Stimmung in der Mannschaft vorstellen. Wir haben es in der Hand, die Negativserie zu beenden.“ Wie schätzen Sie den Gegner ein? Pfeifer: „Der VfR hat eine sehr gute Truppe und als Neuling trotz eines derzeitigen Durchhängers schon 14 Punkte erreicht. Das ist beachtlich. Mit Dominik Brust und Fabian Herchenhan besitzt Grünstadt herausragende Akteure.“ Schellenschläger: „Altleiningen hat ein sehr robustes und starkes Team, liegt ja auch drei Punkte besser als wir in der Tabelle. Trotz des Heimvorteils glaube ich, dass wir eine Chance haben.“ Wo liegen die Stärken Ihrer Mannschaft? Pfeifer: „Mein Team hat bislang bewiesen, dass es sehr heimstark ist und gute Qualitäten besitzt. Zudem ist das Selbstvertrauen meiner Jungs sehr groß.“Schellenschläger: „Mein Team kann jeden schlagen, wir müssen nur in unser Spiel finden. Die Mannschaft ist zu allem fähig.“ Welche Spieler fehlen im Derby? Pfeifer: „Unser Torjäger Patrick Coenen fehlt wegen Innenbandanriss im Knie, Florian Schwerdel fällt wegen einer Fingerfraktur aus. Dazu haben einige meiner Akteure Erkältungen zu überwinden.“ Schellenschläger: „Fabian Eisel und Kai Doneck fallen wegen Bänderverletzungen aus. Ansonsten sind alle an Bord; allerdings haben durch Verletzungspausen nicht alle ihre Form.“ Ihr Tipp? Pfeifer: „Wir gewinnen 2:0.“ Schellenschläger: „Wir siegen 2:1.“ (lau/Fotos/Archiv: lau/Dell)

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