Grünstadt Grünes Licht für Grünabfall

Eine kleine Meldung im Amtsblatt war es, die in Battenberg seit Mai für Aufregung sorgte: Darin gab der damalige Bürgermeister Jürgen Schraut bekannt, dass die Ablagerung von Grünabfall auf dem gemeindeeigenen Schredderplatz aufgrund einer gesetzlichen Verordnung in der bis dahin praktizierten Form nicht mehr zulässig sei. Nur eine „stark reduzierte Zukunftslösung“ sei von ihm verhandelt worden, über die der künftige Gemeinderat zu entscheiden habe. Von einem Verbot der Ablagerung wie bisher wollen die zuständigen Behörden jedoch nichts wissen – einer Weiternutzung des Platzes stehe nichts im Wege.

Sowohl für Sina Müller von der Kreisverwaltung Bad Dürkheim als auch für Erwin Fuchs von der zuständigen Verbandsgemeinde Grünstadt-Land gibt es keine Anhaltspunkte für ein Aus des Battenberger Schredderplatzes: „Von einer Schließung der gemeindeeigenen Kompostplätze ist uns nichts bekannt“, so die Antwort unisono. Derzeit würden von sechs Gemeinden der VG derartige Plätze betrieben, die alle nutzbar seien, so Fuchs weiter. Auch über die Schließung einzelner Plätze lägen keine Informationen vor, bestätigt Müller. Allerdings habe man die Gemeinden im April darüber informiert, dass aufgrund einer Änderung der Bioabfallverordnung die Betriebsweise umgestellt werden müsse. „Bisher konnten die Bürger ihren Grünschnitt auf dem Kompostplatz kostenlos entsorgen, was auch in Zukunft möglich sein wird. Das Material wurde in der Regel von einer Fachfirma geschreddert und dann von den Bürgern zur Verwendung im eigenen Garten wieder abgeholt“, erklärt Fuchs. Ab sofort müsse der abgelagerte Grünschnitt von einer Fachfirma vor Ort abgeholt und im eigenen Betrieb verarbeitet werden. Einziger Unterschied also für die Bürger: Das kompostierte Material lässt sich fortan nicht mehr wiederverwenden. Wer dennoch für den Eigenbedarf nicht auf Schreddermaterial verzichten möchte, könne welches über das Biokompostwerk beziehen. Viel Aufregung also um nichts? Der ehemalige Bürgermeister wiegelt ab: „Von einer Schließung war nie die Rede. Das Material muss nun vom Kreis abgefahren und der Vergärung zugeführt werden, um die Verbreitung von Schadtieren zu verhindern“, so Schraut. Ähnlich sieht es der amtierende Bürgermeister, Peter Schmidt: „Das Grünmaterial müsste in gewissen Abständen von einer Fachfirma abgeholt und auf deren Gelände thermisch behandelt werden.“ Zeitnah wolle er sich mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Kreises Bad Dürkheim zu den Details abstimmen. Der AWB ist es auch, der regelmäßig an den Plätzen unterwegs ist, Hinweise und Anregungen gibt: „Natürlich gibt es immer mal wieder Gespräche, was besser oder anders gemacht werden kann“, erklärt Sina Müller. So wie in der VG Hettenleidelheim: Dort werden den Bürgern „Grünschnittentsorgungsmöglichkeiten in Form von Großcontainern in jeder Ortsgemeinde angeboten“, wie Dominik Jonas von der VG erklärt. Der einzige Sammelplatz sei derzeit lediglich wegen Aufräumarbeiten außer Betrieb. Auch die Stadt Grünstadt setzt inzwischen bei der Entsorgung von Grünschnitt auf die Nutzung von Containern, wie Nadine Schuster auf Anfrage mitteilte. Fazit: „Eine generelle Schließung ist von unserer Seite auf keinen Fall angedacht“, so Sina Müller. Entwarnung also für Hobbygärtner: Die Grünabfallplätze im Leiningerland haben weiterhin grünes Licht. (kcs)

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