Grünstadt Gute Nachrichten aus Mainz

Eine gute Nachricht gibt es aus dem Infrastrukturministerium: Für den geplanten Radweg im Leininger Tal auf der stillgelegten Bahntrasse darf mit einem kräftigen Zuschuss gerechnet werden. Zwei Drittel der Kosten, die auf gut drei Millionen Euro geschätzt sind, will voraussichtlich das Land übernehmen.

Diese frohe Botschaft erhielt Reinhold Niederhöfer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land. Er hatte im Ministerium angerufen, um nachzufragen, wann die Zuschussvoranfrage beantwortet wird, die Anfang August gestellt worden war. „Jetzt sind wir ein gutes Stück weiter“, freut sich Erwin Fuchs, Leiter des Bauamts der VG Grünstadt-Land, das die Federführung bei dem Vorhaben hat. Der Radweg, der von Grünstadt zum Naturfreundehaus in Hertlingshausen führen soll, ist ein gemeinsames Projekt der Verbandsgemeinden Hettenleidelheim und Grünstadt-Land sowie der Stadt Grünstadt. Fuchs machte auf Nachfrage deutlich, dass es noch keine konkrete Förderzusage aus Mainz gibt, sondern lediglich die Zuschussvoranfrage beantwortet wurde. Trotzdem sei es eine gute Nachricht, denn jetzt wisse man, was die Kommunen an finanzieller Unterstützung erwarten könnten. Als Nächstes ist ein Treffen der drei Bürgermeister geplant, bei dem das weitere Vorgehen abgesprochen werden soll. Es werde voraussichtlich Mitte Januar stattfinden, informierte Fuchs weiter. Bei der Zusammenkunft soll auch erörtert werden, wie man die Kosten für das Projekt noch reduzieren könne. „3,2 Millionen Euro sind schon heftig.“ Der Bauamtsleiter ist sich sicher, dass es noch „Einsparpotenzial“ gibt. Konkrete Angaben wollte er nicht machen, darüber würden die Bürgermeister beraten. Eine weitere Frage, die noch zu klären ist, betrifft die Brückensanierung auf der ehemaligen Bahntrasse. Wie am 1. Oktober berichtet, soll nach dem Wunsch der drei Kommunen die Deutsche Bahn AG die Brücken reparieren. Dieses Ansinnen habe die Bahn abgelehnt, teilte Fuchs mit. Aber man werde weiter darauf bestehen, dass die Bahn diese Kosten übernimmt. Nach Ansicht des Bauamtsleiter ist die Rechtslage so, dass die Bahn für die Sanierung der Brücken aufzukommen habe. Es gebe Urteile von Oberverwaltungsgerichten, die besagten, dass solche Bauwerke technisch in Ordnung sein müssten, wenn die Trassen in den Besitz von Kommunen übergehen. In der Kostenberechnung für die Radroute durch ein Neustadter Ingenieurbüro wird der Sanierungsaufwand für die Brücken mit 500.000 Euro angegeben. Der Radweg trägt den Arbeitstitel „Vom Umweltbahnhof zum Naturfreundehaus Hertlingshausen.“ Die Strecke ist insgesamt rund 14 Kilometer lang. Neu anzulegen ist das sieben Kilometer lange Teilstück zwischen Sausenheim bis zum Drahtzug in Altleiningen, das über die ehemalige Bahntrasse führen soll. Die weitere Route bis nach Hertlingshausen geht über einen schon bestehenden Radwanderweg, der ausgebaut werden soll. Seit über sieben Jahren laufen die Vorarbeiten und Planungen für das Projekt. Die gute Nachricht aus Mainz bedeutet aber noch nicht, dass jetzt das Vorhaben realisiert werden kann. Das letzte Wort haben die Ratsgremien der drei beteiligten Kommunen, die über die Investition zu entscheiden haben. (us)

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