Grünstadt „Jazz ist und bleibt ein schwieriges Genre“

Am Freitagabend geht es los, und darauf freut sich Michael Werner-Scheid auch schon. Den Einstieg ins neue Programm des Kulturvereins neuer Landweg gestaltet das Duo Wortfront im Blauen Haus auf dem Weierhof (wir berichteten). Mit der RHEINPFALZ blickte Werner-Scheid auf das abgelaufene Programm zurück und wagte auch vorsichtige Prognosen für die Zukunft.

„Zufrieden, was soll man da auch anderes sagen“, so bilanziert Werner-Scheid das vergangene Programm des Landwegs. Persönlicher Höhepunkt sei für ihn der Auftritt von Dikanda am 11. März im Blauen Haus in Bolanden gewesen. „Das ist so eine Band, die wir immer mal wieder holen, ein Selbstläufer, ähnlich wie Hiss oder Tango Transit, die bereits mehrfach bei uns zu Gast waren.“ Dass gerade Tango Transit, beim Landweg am 3. Februar wieder zu Gast, bereits am 26. November auch in der Gaub’schen Feldscheune in Tiefenthal zu hören sein wird, findet der Landweg-Vorsitzende nicht problematisch: „Die Band wird in Tiefenthal ihr Weihnachtsprogramm spielen, das macht vielleicht dem einen oder andern Lust, im Februar das Gastspiel der neuen Tour bei uns zu erleben. Außerdem haben wir uns gegenseitig abgestimmt, wir wussten, dass die Band in Tiefenthal auftreten wird.“ Im neuen Programm ist der Auftritt von Konstantin Wecker der Höhepunkt für Werner-Scheid. „Klar ganz großes Kino, vor allem für mich selbst, ich bin ein großer Fan und war sicher schon bei 20 Konzerten von Wecker.“ Hier wirke sich positiv aus, dass die Kooperation mit den Kirchheimbolander Friedenstagen dieses Konzert absichere. „Wir sind Partner, tragen aber nicht das Risiko“, so Werner-Scheid. Risikoveranstaltungen sind beim Landweg meist die Gastspiele wenig oder bislang unbekannter Künstler. Jan Röttger am 20. Mai war so ein Termin. „35 Zuhörer, das trägt sich nicht. Die Bands versichern zwar immer, sie geben alles, aber für alle Beteiligten ist das nicht angenehm. Schön wäre, wenn sich die Leute auch mal auf neue Angebote einlassen würden.“ Größtes Problem-Genre bleibe der Jazz. „Zieht kaum Leute an, ist eine schwierige Nische“, erklärt Werner-Scheid, der sich dennoch freut, dass der Landweg einen Jazz-Musiker im neuen Programm präsentieren kann. Am 22. Dezember kommt das Sammy Vomáka Jazz Trio um 20 Uhr in die Alte Papierfabrik nach Ebertsheim. „Wir hoffen, dass der bekannte Name des Jazz-Gitarristen zieht.“ Auch wenn ein volles Haus stets das Ziel sein muss, steht der Landweg finanziell recht sicher da. „Wir bekommen Zuschüsse vom Land und auch aus dem Topf des Kultursommers, haben die Beiträge unserer Mitglieder, damit kommen wir in jeder Saison gut klar“, so Werner-Scheid. |jös

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