Grünstadt John Attilo sieht Vertrauen gestört

Bei der Neuwahl des Vorstands des Kraftsportvereins Grünstadt ist es am Freitagabend für die Mitglieder zu einer Überraschung gekommen. Der Jugendleiter John Attilo sieht sich einer Kampagne ausgesetzt – und thematisierte das bei der Versammlung.

Alle Vorstandsämter waren gewählt, die Abteilungsleiter von der Versammlung bestätigt worden – nur John Attilo, der als Jugendleiter für die Nachwuchsarbeit des KSV zuständig ist, war am Freitagabend nach einer bis dahin ruhigen Sitzung weder gewählt worden, noch als Jugendleiter bestätigt worden. Attilo sagte mit Blick darauf: „Was hier heute Abend abläuft, ist der Höhepunkt einer Kampagne gegen mich, die mich zutiefst trifft.“ Er berichtete den Mitgliedern, dass er wisse, dass es hinter seinem Rücken Anfragen an Aktive gegeben habe, ob diese bereit seien, ihn als Jugendleiter des KSV abzulösen. Attilo nannte keine Namen, doch während der Sitzung sagte Christian Reznicek, Schriftführer des KSV: „Der Jugendwart sollte auch von der Jugend gewählt werden. Was Sie als Landesjugendwart vorgeben, das bekommen Sie in ihrem eigenen Verein nicht organisiert.“ Die Aussage, dass der Jugendleiter laut Vereinssatzung von der Jugend zu wählen sei, widerlegte Attilo. In der Satzung stehe, dass der Jugendleiter von den Mitgliedern der Jahreshauptversammlung gewählt werden müsse. „Diese Debatte haben wir vor zwei Jahren hier schon einmal geführt“, sagte Attilo, der das Vertrauen zum Vorstand gestört sah und sagte: „Ich bin bereit, auch diejenigen zu nennen, die angesprochen wurden, ob sie mich ablösen wollen.“ Attilo begründet den weitgehend überrascht reagierenden Mitgliedern, warum die Satzung des KSV vorsieht, den Jugendleiter von den Mitgliedern wählen zu lassen: „Wer dieses Amt übernimmt, muss den Verein überregional nach außen im Jugendbereich vertreten können, hier geht es um Entscheidungen innerhalb der Verbände, um Liga-Beratungen und ähnliches.“ Die Bestürzung der Mitglieder brachte Dieter Hien auf den Punkt: „Ich verstehe nicht, was hier läuft. Wir, die Fans, sehen, wie John unseren Verein nach vorn gebracht hat, wir fiebern mit, wir freuen uns über jeden Erfolg. Das wäre ohne John und seine Familie doch gar nicht machbar.“ Alleine 38 Mal sei Attilo im Jahr 2016 mit dem KSV auf Wettkämpfen unterwegs gewesen, so Hien. Axel Wenz, zuständig für den Sportbetrieb der Gewichtheber, forderte ein Gespräch, an dem er, Attilo, der Vorstand und Schriftführer Christian Reznicek teilnehmen sollten. Dieses solle bald stattfinden. Zuvor hatte Schriftführer Reznicek zwei Anträge auf Satzungsänderung gestellt. In einem ging es darum, die Revisoren, bislang laut Satzung auch Mitglieder des Beirats, aus diesem Gremium auszuschließen. Sie seien nach seiner Auffassung zu stark in die Entscheidungen des Vorstands eingebunden, begründete Reznicek seinen Antrag. Als ihm die Mitglieder – unter anderem Attilo – verdeutlichten, dass eine Satzungsänderung in der Tagesordnung einer Mitgliederversammlung angekündigt werden müsste, also der Antrag zur Vorbereitung der Satzungsänderung zwar angenommen, die eigentliche Änderung aber erst in der nächsten Jahreshauptversammlung erfolgen kann, zog Reznicek seine beiden Anträge zurück, wobei der zweite nicht mehr vorgestellt und beraten worden ist. Die Neuwahl des Vorstands erfolgte mit einstimmigen Ergebnissen. Axel Wenz und John Attilo gingen auf die sportlichen Erfolge ein (wir berichteten ausführlich), die Abteilungsberichte wurden mit viel Beifall begrüßt. Der KSV hat aktuell 192 Mitglieder, von denen 25 an der Versammlung teilnahmen. Vorstand Vorsitzender: Jürgen Rodach, stellvertretender Vorsitzender: Wolfgang Reznicek, Kassenwartin: Helga Gieseler, Schriftführer: Christian Reznicek, Revisoren: Steffen Schneider, Sebastian Eich, Beisitzer: Bernd und Ursula Blüm, Pressewartin: Michaela Attilo, Jugendleiter: John Attilo, Abteilungsleiterin Orientalischer Tanz: Ursula Hien, Abteilungsleiterin Gymnastik: Sonja Rodach, Abteilungsleiter Gewichtheben: Axel Wenz, Abteilungsleiter Freizeit/Breitensport: Erich Wendel.

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