Grünstadt Keine Parkgebühren beim Tanken

Bürgermeister Klaus Wagner (links) lässt sich von Projektleiter René Anspach den Ladevorgang erläutern.
Bürgermeister Klaus Wagner (links) lässt sich von Projektleiter René Anspach den Ladevorgang erläutern.

Seit gestern gibt es in Grünstadt vier Elektrotankstellen: Am Montag wurde auf dem Luitpoldplatz eine Ladesäule für E-Cars und eine für E-Bikes – beides Produkte der Eisenberger Walther-Werke – eingeweiht. Rund 18.000 Euro haben die Stadtwerke dafür ausgegeben. Allzu viele Elektroautos gibt es im Kreis aber noch nicht.

„Das ist noch keine rentable Investition“, stellte Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) klar. Doch es solle ein Anreiz geschaffen werden für den Umstieg auf elektrisch betriebene Fahrzeuge. Dazu übernehme man auch eine Vorreiterrolle: Die Werke haben sich 2010 ihr erstes E-Mobil angeschafft und kürzlich ihr zweites, wie Geschäftsführer Albert Monath sagte. Auch die Stadtverwaltung verfügt inzwischen über zwei Elektroautos. Die Anforderung an die Mobilität in der Gesellschaft seien gewachsen, sagte Wagner. „Die Straßen werden immer voller und der Klimawandel wird beschleunigt. Große Städte haben Probleme mit dicker Luft.“ Mit den E-Tanksäulen werde nun ein kleiner Beitrag für weniger Abgase in Grünstadt geleistet. Denn wenn die Infrastruktur für das Aufladen gegeben ist, erleichtere das die Entscheidung für ein umweltfreundliches Mobil. Bislang seien im Landkreis Bad Dürkheim 157 E-Autos unterwegs – nicht viele bei rund 120.000 Einwohnern. Allerdings konnte der Rathauschef von einer deutlich steigenden Tendenz berichten: „Anfang des Jahres waren es noch 113.“ Hinzu kämen 290 Hybrid-Autos und 38 Diesel-Pkw mit zusätzlichem Elektromotor. Das Tanken an den Stationen auf dem Luitpoldplatz sei ganz einfach, erläuterte der Projektleiter René Anspach. Der Anschluss erfolgt über einen Typ-2-Stecker. Von den vier Ladepunkten könnten jeweils zwei gleichzeitig benutzt werden. „Sie liefern bis zu 22 Kilowattstunden Strom, etwa zehnmal so viel, wie aus der heimischen Steckdose kommt“, so Anspach. Während des maximal dreistündigen Ladevorgangs, der pauschal drei Euro kostet, wobei keine Parkgebühren anfallen, ließen sich die meisten E-Mobile volltanken. Bezahlt wird über eine Karte, die beim Swen-Kundencenter erhältlich ist, mit einer Handy-App oder einem QR-Code-Scanner. „Das geht ausschließlich online, entweder über Kreditkarte oder PayPal“, informierte Anspach. Wagner: „Leider gibt es immer noch kein bundeseinheitliches Abrechnungssystem.“ Die E-Bike-Station, die über drei Ladepunkte verfügt, kann kostenlos in Anspruch genommen werden. „In die drei mit Steckdosen ausgestatteten Schließfächer, die sich gegen einen Pfand in Form einer Ein- oder Zwei-Euro-Münze öffnen lassen, kann man die Akkus hineinlegen und auftanken“, sagte Monath. Die Türen haben aber auch Aussparungen, sodass, wenn das Fach abgeschlossen ist, ein Ladekabel nach draußen zum Fahrrad geführt werden kann. Neben der Station am Luitpoldplatz gibt es auch welche auf dem Maxi-Autohof (ganz nah, aber auf Kirchheimer Gemarkung), vor Elektro-Krück und auf dem Gelände von BMW-Scheller.

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