Kindenheim Kerweumzug bietet bunten Mix

Der Hundeverein war mit elf Hunden dabei.
Der Hundeverein war mit elf Hunden dabei.

Die Kindenheimer haben lange auf den Start des Kerweumzuges am Sonntag gewartet, doch dafür wurden sie mit 15 Wagen und Fußgruppen belohnt. Mit viel Herzblut waren Vereine und Privatpersonen dabei.

Das ist live – ohne Wein für den Hand- und den Motivwagen der Kerweborsch, kein Kerweumzug. Mit rund 20-minütiger Verspätung setzte sich der stattliche Umzug, der Am Kinderbach Aufstellung genommen hatte, Richtung Hauptstraße in Bewegung – nachdem der Wein da war. Allen voran der Vorstand der Kerweborsch, traditionell in Frack und mit Zylinder, gefolgt von der aktuellen Miss Käskuche, Lorena Schreiber, im Cabriolet. Dahinter reihte sich direkt der große Motivwagen der rund 20 Kerweborsch und Kerwemäd ein, die das Kindenheimer Kreuz gebaut hatten, womit sie deutlich machen wollten, wie streng die neuen Vorschriften für Umzugswagen sind – ihr Spruch dazu: „Bis dass der TÜV uns scheidet.“ Sehr originell war der Wagen der Alt-Kerweborsch, die mit ihrem Motto „KäsProm“ ein Pendant zu GasProm darstellen wollten mit dem Hinweis: „Mit Zwiwwelkuche und neie Woi heizen mir uns selwer ei“ – beides fand reißenden Absatz. Die Kinder der Kindertagesstätte Kunterbunt hatten sich das Thema „Wald“ vorgenommen. Die 18 teilnehmenden Kinder waren deshalb als Eichhörnchen, Bäume oder Rehe verkleidet und winkten den Zaungästen fröhlich zu. Obwohl kein Spielmannszug den Umzug begleitete, gab es trotzdem Musik, und zwar von der Neubürgerin Linda Tunner, die als „Kerwe Juke-Box“ das Lied „Dorf mit K“ speziell für ihren neuen Heimatort Kindenheim geschrieben hatte und mit einem Partner auf Gitarren den Gesang begleitete. Zudem gab es noch einige Stimmungslieder zum Mitsingen.

Hoheiten sind vor Ort

Dass Käsekuchen großgeschrieben wird in Kindenheim, hat sich inzwischen herumgesprochen. Deshalb waren auch die 15 ehemaligen Miss Käskuchen mit von der Partie. Marlies Heisterkamp, die in der Straße Am Kinderbach wohnt und bei der der Umzug direkt vor der Haustür vorbei geht, verteilte selbst gebackenen Käsekuchen. „Wir sind nur am Wochenende und in den Ferien hier, wollen uns aber trotzdem im Dorf einbringen“, sagte sie lachend. Der Turnverein Kindenheim (TVK) war mit einem eigenen Motivwagen dabei, auf dem das 100-jährige Bestehen des Vereins gewürdigt wurde. Dieses fand bereits 2020 statt, konnte aber erst jetzt präsentiert werden, da der Festumzug coronabedingt die vergangenen Jahre ausfiel. Der Wagen wurde von zahlreichen Fahrradkindern und der Jugendgarde begleitet.

Franz Merz aus Kindenheim begleitete den Umzug mit seinem Prowler Plymouth, Baujahr 1998 – durchaus ein Hingucker. Freundlich lächelnd fuhren die beiden selbst ernannten Kindenheimer „Schnudesel“ mit ihren zwei Kleintraktoren mit dem Umzug mit. Die letzte Fußgruppe des Lindwurms war der Hundeverein Kindenheim, der mit elf Hunden, davon drei im Gespann und Hundedame Wally im Bollerwagen, dabei war.

Unterstützung aus der Nachbargemeinde

Lautstarke Unterstützung bekamen die Kerweborsch und Kerwemäd von ihren Kollegen und Kolleginnen aus Biedesheim. Bürgermeister Albrecht Wiegner lobte das Engagement der Kindenheimer und sagte: „Die Dorfgemeinschaft bringt sich super ein, einzelne Privathaushalte und Winzerhöfe sowie der Einsatz aller am Umzug Beteiligten ist großartig.“ Bereits morgens hatte an der Kirche der traditionelle Frühschoppen mit Bratwurst, Brötchen und vor allem Schorle stattgefunden, im Anschluss an den Kerweumzug wurde die Kerweredd vorgetragen.

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