Eisenberg Kita „Bunte Welt“: Warum Kunst am Bau sein muss

Es dauert noch, ehe die ersten Taschen und Jacken in der Kita aufgehängt werden können.
Es dauert noch, ehe die ersten Taschen und Jacken in der Kita aufgehängt werden können.

Im Mai ist in Eisenberg Spatenstich für den Neubau der Kindertagesstätte „Bunte Welt“ gewesen. Aber: Wer kümmert sich eigentlich um was? Zuletzt wurden vom Stadtrat mehrere Aufträge an Gewerke vergeben.

Der Auftrag für den Rohbau der Kita ging an die Firma Kastor HolzBauWerk GmbH aus Wiebelsheim in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Das Gebäude wird in Modulbauweise errichtet, die im Vergleich zur Massivbauweise günstiger und wirtschaftlicher ist. Mit ihrem Angebot setzte sich die beauftragte Firma gegen vier Mitbewerber durch deren Angebote von etwas über vier Millionen Euro bis zu neun Millionen reichten.

Bei diesem mit öffentlichen Mitteln geförderten Bau muss auch der Aspekt „Kunst am Bau“ berücksichtigt werden. Dazu hat der Stadtrat einen Auftrag zur Betreuung des Kunstprojektes an eine Mainzer Firma für rund 21.000 Euro vergeben. Wie VG-Werkleiter Andreas Lill erläuterte, kann die Verwaltung dieses Verfahren nicht in Eigenregie durchführen, sondern ist laut Vorschrift des Finanzministeriums verpflichtet, einen externen Berater zu beauftragen. Lill wies ebenso darauf hin, dass laut Zuschussbescheid ein „ordentliches Verfahren für den künstlerischen Beitrag“ durchzuführen ist, andernfalls könnten die zugesagten Fördermittel gestrichen werden. Für den künstlerischen Beitrag müssen aufgrund der Bausumme rund 41.000 Euro vom Bauherrn, also der Stadt, aufgebracht werden.

Zu den Planungskosten und dem Betrag für das Kunstwerk kommen weitere Kosten in Höhe von geschätzten 8.000 Euro für die ebenfalls vorgeschriebene Jury vom Berufsverband bildende Künstler auf die Stadt zu. Allgemeines Unverständnis über die bürokratischen Vorschriften und Anforderungen, verbunden mit entsprechenden Kosten, äußerte der Stadtrat in eine seiner jüngsten Sitzungen über den Gesamtkomplex „Kunst am Bau“. Immerhin darf die Stadt als Bauherrin der Kita zwei Stadtratsmitglieder in die Auswahljury entsenden, so Stadtbürgermeister Peter Funck (FWG).

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