Grünstadt Leininger Nachlese:

... war für die Krönungszeremonie zum Auftakt des Weinfests in Grünstadt vor einer Woche auf dem Luitpoldplatz veranschlagt, liebe Leserinnen und Leser. Und fast hätten die Verantwortlichen diese Vorgabe auch eingehalten. Und fast hätten sie es auch geschafft, die Vorgabe von Gerhard Laubersheimer, dem Vorsitzenden des Vereins „Das Leiningerland, Tor zur Pfalz“, einzuhalten. Er hatte versprochen, dass kein Grußwort länger als eine Minute dauern werde. Nun, ein bisschen länger wurden sie schon. Vor allem deswegen, weil ein Freund des Hauses Lichti, aus dem die neue Weingräfin Franca stammt, extra aus Nordrhein-Westfalen angereist war, um die Krönung mitzuerleben. Und seine Freude darüber in gereimter Form den Pfälzern mitzuteilen. Spätestens da waren die guten Vorsätze über den Haufen geworfen. Ansonsten bewegt sich die Zeremonie in eine gute Richtung, vor allem, weil die beiden jungen Damen, Franca und ihre Vorgängerin Sophie, auf ein Dirndl verzichteten und stattdessen schicke leichte Sommerkleidung trugen. Ob Sophie es sich überlegt und sich um die Krone der Pfälzischen Weinkönigin bewirbt? So souverän, wie sie bei ihrer Verabschiedung nach einem Jahr Amtszeit als Leininger Weingräfin agierte, wäre die junge Frau aus Sausenheim eine gute Kandidatin. ... werden die Einwohner Kindenheims genannt. Wo kommt der Uzname her? Möglicherweise ist es ja wirklich so, dass die Mutter aller Käsekuchen in Kindenheim gebacken wurde. Jedenfalls nutzen die Kindenheimer ihren Uznamen touristisch: Wer wissen will, wie ein richtig guter Käsekuchen gemacht wird, dem sei der Käsekuchen-Wanderweg empfohlen. Die Markierungen führen den Wanderer Stückchen für Stückchen von der Zutatenliste bis hin zum fertigen Kuchen. Nun sagt man den Nachbarn aus Bockenheim nach, dass sie sich gern über die „Käskuche“ lustig machen. Derzeit geschieht dies ganz originell: Verschiedene Verkehrsschilder sind mit Zusätzen versehen worden, wie beispielsweise in der Grünstadter Bahnhofstraße. Da wurde aus „Stop“ zuerst „Stop eating animals“ und dann „Stop eating Käskuche“. Dass Bockenheimer „Abbelranze“ das Schild verschönert haben, ist allerdings reine Spekulation. (Foto: Benß) ... wird bekanntlich gut, weiß der Volksmund. Hoffen wir, dass er in Bezug auf Kirchheim Recht hat. Dort beginnen am Dienstag offiziell die Arbeiten zum Bau der Ortsumgehung. Der symbolische Spatenstich erfolgt zwischen Grünstadt und Kirchheim, wo als erstes Bauwerk eine Brücke über die Bahnlinie entsteht. Die Fertigstellung des neuen Abschnitts der Bundesstraße 271 zwischen dem Autobahnkreisel bei Grünstadt und dem Golfplatz bei Dackenheim allerdings wird erst für Ende 2017 erwartet. So lange werden die Menschen an der engen Ortsdurchfahrt weiter unter dem Lärm und den Abgasen von mehr als 12.000 Autos leiden, die sich täglich durch den Ort quälen. Doch ein Ende ist absehbar. Und um das deutlich zu machen, lädt der Landesbetrieb Mobilität als Bauherr zum Spatenstich nicht nur lokale und überregionale Prominenz ein, sondern ganz bewusst die Bevölkerung. Für sie wird schließlich gebaut. ... man sich Hinweisschilder sparen. Zumindest für viele Lkw-Fahrer. Wie das Beispiel Wattenheim zeigt, scheren sich manche Kapitäne der Landstraße keinen Deut um Hinweisschilder, selbst wenn es Verbotsschilder für Brummis sind. Sicher sitzen oft ausländische Lenker im Führerhaus, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Allerdings muss man von ihnen verlangen, dass sie mit den Verkehrszeichen vertraut sind. Vermutlich aber folgen sie einfach nur blind den Anweisungen ihrer Navigationssysteme und ignorieren anderslautende Hinweise. Oder sie wollen wegen des Kostendrucks teure Umleitungen meiden. Um die Menschen an engen Ortsdurchfahrten, wie in Wattenheim, zu schützen, hilft kein Vertrauen in die Schilder, es helfen nur Kontrollen.

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