Grünstadt Leininger nachlese:

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Während die Autofahrer in Wattenheim in der 30-km/h-limitierten Ortsdurchfahrt mit ihrer Raserei die Anlieger der Hettenleidelheimer Straße auf die Palme bringen, schaffen sie es praktisch überall auf dieser Welt beim Parken. Eine schlechte und/oder Weit-weg-Beschilderung wie an der Asselheimer Weinkerwe kann da nur bedingt als Entschuldigung herhalten. Auch im Leiningerland wird oft geparkt, wie es dem Autofahrer gerade: egal, ob dadurch der Radweg nicht mehr passierbar ist oder eine Garageneinfahrt den Namen nicht mehr verdient. Martina Häckel aus Sausenheim hat nun bei einem Kurzurlaub am Bodensee ein äußerst effektives privates Zusatzschild zum Parkverbotshinweis entdeckt. Wie auf nebenstehendem Foto zu lesen wird einfallsreich, ohne zu beleidigen humorvoll „gedroht“. Nicht nur für Martina Häckel ist das Schild der beste Beweis dafür, dass man mit Humor weiter kommt. Vielleicht hat ja auch ein „Wattrumer“ eine witzige Idee, wie die Autofahrer effektiv und dauerhaft zum Tempo-Drosseln animiert werden können. Die auch für potenzielle Raser gut einsehbaren Kontrollen der Polizei haben nach Ansicht der Anlieger nämlich gar nichts gebracht. Unser Artikel über die jugendlichen Randalierer, die nach einem Wurstmarkt-Besuch in und um den Bahnhof erheblichen Schaden angerichtet haben, hat viele Grünstadter zurecht auf die Palme gebracht. Mal wieder haben sich Chaoten unter Alkoholeinfluss mutwillig und absolut sinnlos an fremdem Eigentum zu schaffen gemacht. Der Vorschlag der empörten Grünstadter, die Täter sollten künftig jeden Tag Bahnhof und Umfeld mit der Zahnbürste säubern, muss man nicht allzu Ernst nehmen. Aber: Gerade das Jugendstrafrecht bietet viele Möglichkeiten. Die Zahnbürste muss es ja nicht grade sein – es schadet jedoch sicherlich nichts, wenn die Rowdys mal am eigenen Leib spüren, wie viel Arbeit die Beseitigung solch unsinniger Zerstörung macht. Ob man damit grundsätzlich weiter kommt? Am ehesten sicherlich mit dem guten Gefühl, das sich einstellt, wenn man etwas „geschafft“ hat. Ein Lob mehr für die Jugend wär’ bestimmt auch nicht verkehrt. Denn wie schon der alte Pfälzer sagt: „Die Jugend vunn heit sinn die Kinner vun de Alde...“ Ein gutes Beispiel dafür, wie ein Pfälzer auch in Zeiten von Rechtsschutzversicherung und Privatklagenflut seine Kerwe „richtig“ feiert, war vorigen Sonntag in Ebertsheim zu beobachten. Da wurde ein Ebertsheimer in der „Kerweredd“ augenzwinkernd auf die Schippe genommen, weil er voriges Jahr einer Bekannten auf den Leim gegangen war. Die hatte ihm „in einem sonntags zugestellten Brief vom Arbeitsamt“ aufgefordert, den Job des RHEINPFALZ-Bibers Nils Nager anzutreten – so er denn überhaupt ins Kostüm passt. Und was war die Reaktion des Angeschmierten auf Brief und Kerwerede? Er hat in einem Nils-Nager-ähnlichen, selbst gefertigten Fell am Kerweumzug teilgenommen. Und das bei der Hitze. Nicht nur dafür Respekt. ... Viel Lärm ... ... um nichts: Die beiden Hauptkritikpunkte, die eine Prüferin der Dekra im April bei der Begehung der Kletterlandschaft im Hof der Dekan-Ernst-Schule aufgelistet hatte, haben sich erledigt. So gab es an den Stützen aus Robinienholz keine Kernfäule. Was auch nicht zu erwarten war, denn das Holz der Robinie gilt als besonders widerständsfähig gegen Holzfäule. Sollte eigentlich eine nach Din-Norm zertifizierte Expertin für Spielplatzprüfung wissen, wenn nicht hätte ein Blick ins Internet genügt, wo eine Reihe von Beiträgen dazu informiert. Auch die Standsicherheit der großen Balkenschaukel ist nicht zu beanstanden, wie jetzt das Gutachten eines Statikbüros belegt. Zudem war die Kletterlandschaft, die der gemeinnützige Verein Naturspur (Otterstadt) zusammen mit Eltern, Schülern und dem städtischen Bauhof errichtet hatte, nach der Fertigstellung von einem anderen Dekra-Prüfer abgenommen worden. Und andernorts, wo bei Naturspur-Projekten ebenfalls eine solche Schaukel gebaut wurde, ist noch nie ein Statikgutachten verlangt worden, informierte die Vereinsvorsitzende Petra Moser. Sie erläuterte zudem, dass die Holzstützen für die Spielobjekte des Vereins stets rund dreimal so stark dimensioniert seien, wie in den Vorschriften für Spielgeräte gefordert werde. Diese Arbeitsweise habe sich bewährt, denn noch nie sei ein Naturspur-Objekt zusammengebrochen. Der Verein bestehe seit zwölf Jahren und konzipiere jährlich rund 15 Spielplätze, die dann in gemeinsamen Aktionen mit den Auftraggebern gebaut würden. Diese Informationen, die auch die Prüferin hätte einholen können, stützen den Eindruck, dass hier über das Ziel hinausgeschossen wurde, denn die Sicherheit der spielenden Kinder war nicht wirklich gefährdet und die Sperrung der Anlage wohl überzogen. Aber die Stadt konnte nicht anders handeln, da die Beanstandungen der Mängelkategorie 1 zugeordnet waren, was bedeutet, dass die Geräte gesperrt werden müssen, falls eine sofortige Behebung der Mängel nicht möglich ist. Die Prüferin ist zudem weiter der Ansicht, dass ein Gutachten zur Statik der Schaukel notwendig war und beruft sich auf eine Din-Vorschrift. Weshalb dies nicht schon bei der Abnahme der Kletterlandschaft verlangt wurde, diese Frage konnte die Dekra bislang nicht beantworten. Anscheinend haben die Prüfer, die alljährlich die 28 Spielplätze begutachten, einen relativ großen Spielraum für ihre Bewertungen, was schon verwundert. Ein schönes Wochenende wünschen Lorenz Hofstädter und Ursula Schramm

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