Grünstadt Leistung so trostlos wie das Wetter

«GRÜNSTADT.» Mit einer blamablen 0:1-Niederlage gegen das stark abstiegsgefährdete Team des FSV Schifferstadt verabschiedete sich der VfR Grünstadt am Samstag vor 26 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion aus dem Jahr 2018.

Mal top, mal Flop – anders lässt sich die aktuelle Form des Landesligisten, der noch vor einer Woche mit einer beeindruckenden Leistung beim heimstarken SV Geinsheim mit 1:0 siegte, nicht beschreiben. Hinzu kommt die Tatsache, dass die ersatzgeschwächten Gäste deutlich kämpferisch stärker waren und der Sieg völlig in Ordnung geht. Dabei hatte Schifferstadt von bislang 16 Begegnungen gerade ein Spiel gewinnen können und liegt mit nunmehr zehn Punkten immer noch abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenrang. Was die Gastgeber an diesem regnerischen Nachmittag den Besuchern, darunter etwa 20 Fans aus Schifferstadt, boten, war sehr schwach. Die erste Möglichkeit hüben wie drüben nutzten die Gäste mit einem sehenswerten Treffer von Markus Hajok, dem Tor des Tages, nach toller Vorbereitung durch den überragenden Gästeakteur Felix Klein (26.). Danach erspielten sich die Platzherren zwar einige Möglichkeiten, doch zwingend schien keine der Chancen. Da wurde mal wieder beim VfR deutlich ein geordneter Spielaufbau vermisst, vor allen Dingen im Mittelfeld mangelte es. Angriffe über die Flügel klappten ebenso wenig wie durch die Mitte. Da konnte Mannschaftskapitän Nico Müller alles versuchen: Der technisch versierte Akteur blieb im Zweikampf oft zweiter Sieger. Vorne in der Sturmspitze rannten sich Tobias Fath und Ali Aslan oft in der vielbeinigen und konsequent agierenden FSV-Abwehr um Manuel Weschler fest. Nach Wiederanpfiff des Unparteiischen Oliver Götte (Nierstein), er passte sich dem schwachen Spiel der Gastgeber an, drängten die Platzherren zwar auf den Ausgleich, aber das mit Mitteln, die den Gästen entgegenkamen. Da wurde das Leder einfach hoch nach vorne gedroschen. Diese Bälle blieben Beute der Schifferstadter. Klasse, wie die Gäste bereits im Mittelfeld ihren Gegnern kaum Platz und auch keine Zeit zum Verschnaufen ließen und immer wieder auf Konterchancen lauerten. Zweimal hätten sie beinahe den oft weit vor seinem Tor weilenden VfR-Keeper Enez Aslan überwunden; einmal klärte Leon Lampert den Ball kurz vor Überschreiten der Linie, zum anderen hob Liborio Barba das Leder über Aslan, der fast an der Mittellinie stand, dem Ball hinterherrannte und ihn mit dem Fuß wegschlagen konnte. Allerdings: Mancher Zuschauer hatte den Ball hinter der Linie gesehen. Was sich Keeper Aslan an diesem Nachmittag erlaubte, ist ein Unding für einen Torhüter, Trainer Alexander Schott sollte mit ihm darüber sprechen. Der VfR-Torwart hat solche Einlagen nicht nötig. Überhaupt: Was die Rasenspieler im letzten Spiel dieses Jahres boten, war alles andere als landesligareif. Dazu passte noch, dass Michael Bechtel in der Nachspielzeit wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte sah. „Wir konnten leider nicht an die Leistung von Geinsheim anknüpfen, der Gegner war einfach energischer, bissiger und gewann fast alle Zweikämpfe“, lautete der Kommentar von VfR-Coach Schott. Er, so Schott, sei froh, dass nun Winterpause sei und die personelle Situation überdacht werden könne. Trainingsauftakt für das am 10. März nächsten Jahres beginnende Saison-Restprogramm (da gastiert der VfR in Kandel) sei am 29. Januar. Sehr enttäuscht über die Leistung des Landesligisten war Johannes Adam, einer der Vorsitzenden. „Ich werde die mangelnde Einstellung mancher Akteure nicht mehr akzeptieren. Wir werden personelle Konsequenzen ziehen.“ So spielten sie VfR: Enez Aslan – Steck, Gillmann, Rebholz, Czekalla – Hess (78. Leon Lampert), Christopher Lampert (37. Dorn), Frank – Nico Müller – Fath (58. Bechtel), Ali Aslan.

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