Grünstadt Lernen in der Natur

Bürgermeister Bernd Findt und Kita-Leiterin Claudia Amodeo auf dem privaten Gelände für die neue Gruppe.
Bürgermeister Bernd Findt und Kita-Leiterin Claudia Amodeo auf dem privaten Gelände für die neue Gruppe.

Die Kindertagesstätte 3L – Lachend Leben Lernen in Ebertsheim plant eine Gruppe mit waldpädagogischem Schwerpunkt einzurichten. „Die Kinder sollen den kompletten Vormittag im Wald verbringen, zum Mittagessen kommen sie dann zurück in die Tagesstätte in der Neugasse“, erklärt Kita-Leiterin Claudia Amodeo. Die Idee für die zusätzliche Gruppe ist im Team der Kita entstanden, vor dem Hintergrund, dass die Einrichtung aus allen Nähten platzt.

„Wir haben hier mit 35 Kindern vor zehn Jahren angefangen, mittlerweile sind es 65. Für deren Betreuung besteht auch die Betriebserlaubnis“, sagt Amodeo. Die Belegung steige ständig, nicht zuletzt, da für Kinder ab dem Alter von zwei Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz bestehe. Einjährige könnten derzeit überhaupt nicht aufgenommen werden. Vor allem für die Ganztagsunterbringung existiert eine Warteliste. In den vergangenen Jahren ist das Betreuungsangebot in der Kita stetig ausgeweitet worden. „Die Grundidee der Waldgruppe ist, eine Entlastung in der Kita zu erreichen, sowohl für das Personal als auch für die Kinder“, so die Leiterin. Durch die große Anzahl an Jungen und Mädchen gebe es beispielsweise bei Infektionskrankheiten Probleme. „Die waldpädagogische Gruppe hätte den Vorteil, dass die kleinen Ebertsheimer, Rodenbacher und Mertesheimer ihr Immunsystem stärken und ihrem natürlichen Bewegungsdrang freien Lauf lassen könnten“, so die Erzieherin. Jetzt hat es ein erstes Vorgespräch mit dem Jugendamt gegeben, bei dem die Auflagen für eine solche Einrichtung und das weitere Vorgehen abgestimmt wurden. „Wir müssen ein Konzept entwickeln, das dem Jugendamt vorgelegt werden muss. Dazu gehört dann auch die Abstimmung, wo und wie die waldpädagogische Gruppe betreut werden kann.“ Generell habe die Behörde Bereitschaft signalisiert, so eine Gruppe zu eröffnen. „Seitens der Gemeinde freuen wir uns über das Engagement des Kindergartenteams, das sich viele Gedanken gemacht hat, um die Spitzen und Engpässe in der Kita abzufangen. Mit der Idee haben die Erzieherinnen bei uns offene Türen eingerannt“, sagt Bürgermeister Bernd Findt (FWG). „Wie positiv sich ein solches Angebot entwickeln kann, das weiß ich von einer Arbeitskollegin, deren Sohn im Waldkindergarten in Münchweiler an der Alsenz betreut wurde“, berichtet er. Nun gehe es darum, ein Gelände bereitzustellen. „Südlich von Ebertsheim, etwa 500 Meter entfernt von der Kita, gibt es ein Areal, das Eltern von Kindergartenkindern zur Verfügung stellen würden. Das Beste daran: Wir bekämen diesen Bereich unentgeltlich und eine kleine Unterstellmöglichkeit steht dort auch schon für den Fall von schlechtem Wetter bereit“, so Findt. Es wird aber noch einige Begehungen geben müssen. „Unser Ziel ist es, im Frühjahr 2019 die Erprobungsphase einzuläuten, um das Angebot mit Beginn des nächsten Kindergartenjahres zu etablieren“, so Amodeo. Drei Erzieherinnen braucht die Gruppe als feste Betreuerinnen, fünf Mitarbeiterinnen insgesamt sollen für die Waldpädagogik weitergebildet werden. „Wir hoffen, dass das Angebot von den Eltern angenommen wird“, so Findt.

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