Eisenberg Mawacon: In rund elf Wochen ziehen Tiefbauer ab

Viele Rollen Glasfaser warten auf einem Lagerplatz in Eisenberg darauf, von Mawa-Bau im Auftrag von Mawacon verlegt zu werden. U
Viele Rollen Glasfaser warten auf einem Lagerplatz in Eisenberg darauf, von Mawa-Bau im Auftrag von Mawacon verlegt zu werden. Unser Bild zeigt: Projektleiterin Julia Miesel, den Technischen Leiter Marco Spitzbarth und den Geschäftsführer Dzevad Corhamzic (von links).

Nicht nur im Leiningerland, sondern auch in Eisenberg drückt Mawacon aufs Tempo. Die junge, kleine Telekommunikationsfirma aus Hannover, die eine Niederlassung in Wattenheim hat, zieht aktuell mit fünf Teams durch die größte Stadt des Donnersbergkreises. Und erneut gerät man beim großen Konkurrenten ins Grübeln.

Die Geschwindigkeit ist hoch: Seit dem ersten Spatenstich Anfang Mai 2022 ist die Mawa-Bau GmbH im Auftrag des Providers Mawacon in elf Dörfern der Verbandsgemeinde Leiningerland zugange – von der Planung über die Verlegung von Leerrohren bis hin zu fertigen Hausanschlüssen, sodass Bürger dort schon surfen können.

Seit dem 17. Juli sind die Tiefbauer darüber hinaus in Eisenberg unterwegs, wo Mawacon kürzlich den ersten Shop in der Umgebung eröffnet und nun fortwährend einen Ansprechpartner vor Ort hat. Ausgehend von der Schulstraße, wo eine große Lagerstätte ist, schaffen fünf Trupps zusammen circa 600 bis 700 Meter täglich. „Seit unserem Start hier in der Region vor 15 Monaten haben wir eine Trasse von 190 Kilometern gezogen“, berichtet Geschäftsführer Dzevad Corhamzic.

Das hat Einfluss auf den großen Mitbewerber Deutsche Glasfaser (DG). Die DG hat schon andernorts erlebt, dass sie von der kleinen lokalen Firma in Sachen Tempo überholt wurde. Aus diesem Grund hat sie sich aus Hettenleidelheim und Altleiningen komplett zurückgezogen, obwohl sie in beiden Dörfern bereits einiges investiert hatte. In Eisenberg hat die DG die Ausbauerlaubnis für das Neubaugebiet „Wingertsberg“, doch es wird erzählt, dass der Telekommunikationsriese aus Borken sich nun auch aus der größten Stadt im Donnersbergkreis verabschieden wird.

Die DG leiste auch keinen Widerstand mehr, wenn jemand aus seinem Vertrag aussteigen will. Pressesprecher Thomas Schommer sagt dazu auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Wir sind gegen den Doppelausbau von Glasfasernetzen, der volkswirtschaftlich unsinnig ist und Kommunalverwaltungen sowie Anwohner unnötig belastet. Unter diesem Gesichtspunkt evaluieren wir aktuell die Situation in Eisenberg und werden zeitnah über das weitere Vorgehen entscheiden.“

Der Technische Betriebsleiter von Mawa-Bau, Marco Spitzbarth, berichtet über den Fortschritt in Eisenberg: „Derzeit sind wir in der Würzgasse, der Karl-Marx-Straße und der Hauptstraße.“ Vor einer Woche wurden Leerrohre außer in der Hauptstraße in der Virchowstraße und in der Friedrich-Ebert-Straße verlegt. Erst wenn die Arbeit an einer Stelle abgeschlossen ist, wird der Einsatz an einem weiteren Standort genehmigt. „Wir können ja nicht die ganze Stadt auf einmal aufreißen“, sagt Spitzbarth.

Rund elf Wochen werde man noch für den Tiefbau benötigen, meint er. Vorgesehen sei in diesem Zusammenhang, in Eisenberg 49 Glasfaser-Netzverteiler zu errichten und fünf Multifunktionsgeräte. „Ende des Jahres kann dann jeder Eisenberger, der es will, über unsere Highspeedkabel ins Internet“, verspricht Corhamzic, der sagt, er habe bereits knapp 40 Prozent der Einwohner unter Vertrag.

Auch in Ramsen und Kerzenheim geht es los

Begonnen wird dieser Tage auch mit dem Breitbandausbau in Kerzenheim und Ramsen, wie er berichtet. Seit Donnerstagabend stehe fest, dass Mawacon mit der Planung für eine weitere Verbandsgemeinde im Donnersbergkreis beginnt. Dort würden die Menschen seit mehr als zwei Jahren auf die DG warten, der Name soll aber noch nicht genannt werden.

„Unser großes Plus ist, dass wir eine eigene Baufirma haben“, erklärt Spitzbarth. Corhamzic hatte vor zehn Jahren Mawa-Bau gegründet und 2021 den Provider Mawacon ins Leben gerufen. Mit dem Tiefbau-Betrieb erledigt er auch Arbeiten für andere Telekommunikationsfirmen wie die Telekom und DG, also für Mawacon-Konkurrenten. Aufgrund der Fortschritte, die der gebürtige Serbe mit seinem jüngsten Unternehmen macht, plant er allerdings, künftig mehr Kapazitäten seiner Tiefbauer für Mawacon zu reservieren.

„Für die DG werde ich bald nicht mehr tätig sein“, kündigt er an, betont aber: „Bestehende Verträge werden erfüllt.“ Aktuell ist Mawa-Bau noch für die DG in Weisenheim am Berg zugange, in Freinsheim und in Carlsberg zur Beseitigung der Schäden, die Inexio (die mit der DG eine Unternehmensgruppe bildet) beim geförderten Ausbau angerichtet hat. Corhamzic hat ein ehrgeiziges Ziel: „In fünf Jahren will ich 100.000 Kunden haben.“

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