Altleiningen Mehrgenerationenplatz: Sitzgruppe erhält Überdachung

Hand in Hand: Gemeinsam werden die 2800 gespendeten historischen Biberschwänze auf dem neuen Dach an der Boulebahn verlegt.
Hand in Hand: Gemeinsam werden die 2800 gespendeten historischen Biberschwänze auf dem neuen Dach an der Boulebahn verlegt.

Hand in Hand gehen derzeit die Arbeiten in Altleiningen: Dort entsteht mit großem Engagement eine Überdachung für den Mehrgenerationenplatz. Um eine größere Verbundenheit der Altleininger mit dem Projekt zu schaffen, hat der Bürgermeister zu einer besonderen Aktion aufgerufen.

Seit 11. Juni wird auf dem Mehrgenerationenplatz in Altleiningen wieder gearbeitet. Rund ein Dutzend Freiwillige scharen sich in wechselnder Besetzung um den Zimmerer- und Dachdeckermeister Robert Hatzenbühler und errichten ehrenamtlich eine Überdachung für die Sitzgruppe an der Boulebahn. Von zahlreichen Fachleuten wird ihnen unentgeltlich unter die Arme gegriffen.

Damit die Altleininger während einer gemütlichen Auszeit auf den von Hatzenbühler gebauten Sitzgarnituren am Mehrgenerationenplatz keinen Sonnenbrand bekommen oder vom Regen durchnässt werden, entstand schon vor längerem der Wunsch nach einer Überdachung. „Die Genehmigung sollte im sogenannten einfachen Verfahren erfolgen“, erzählt der Handwerksmeister, der für das Projekt einen Bauantrag gestellt hatte.

Zwei Jahre voller Hürden

Doch das Prozedere, in das die Verbandsgemeinde Leiningerland und die Kreisverwaltung Bad Dürkheim eingebunden waren, wurde zu einer Geduldsprobe, die sich letztendlich über zwei Jahre hinzog, wie Hatzenbühler berichtet. Eine Hürde sei beispielsweise gewesen, dass der Grenzabstand zur benachbarten Flurstücksnummer nicht eingehalten war. „Das betreffende Grundstück gehört aber ebenfalls der Gemeinde“, erklärt der Altleininger kopfschüttelnd.

Gefordert wurde auch eine statische Berechnung. Die hat der Diplom-Ingenieur Horst Edelmann gratis angefertigt. Nachdem der Rote Punkt endlich vorlag, konnte mit der Errichtung der Wetterschutzhalle begonnen werden. Der Baggerbetrieb Philippi hat kostenlos Erdaushub und das Anlegen der Fundamente übernommen, der Bauunternehmer Wilfried Broschart machte die Sandsteinarbeiten – ebenfalls ohne Entgelt. „Uns wurde Rundholz von Alois Hörl gespendet. Dabei handelte es sich um acht bis zehn Festmeter Douglasie“, so Hatzenbühler. Die Dachziegel waren ebenfalls ein Geschenk: 2800 historische Biberschwänze von dem Gebäude, aus dem Katrin und Wolfgang Stein das Café Altleiningen gemacht haben.

Zuvor werden die Dachschindeln von freiwilligen Helferinnen gereinigt.
Zuvor werden die Dachschindeln von freiwilligen Helferinnen gereinigt.

Gute Wünsche auf Dachschindeln

Um die Identifikation der Bevölkerung mit der kleinen Halle zu erhöhen, rief Bürgermeister Gunther Schneider (WG Dennhardt) dazu auf, auf der Baustelle vorbeizuschauen und einen Dachziegel zu signieren. Das haben einige Altleininger getan. Unter anderem schrieb Peter Menninger: „Möge die Hütte immer von Geborgenheit und glücklichen Momenten erfüllt sein.“ Seine Gattin Ulli wünscht „diesem wunderschönen Platz viele lachende Gesichter und tolle Spiele“. Benjamin Claus (FWG), der neu gewählte Ortschef, der Ende August die Amtsgeschäfte übernehmen wird, stellte auf einem Biberschwanz fest: „Gemeinsam kann man Berge versetzen.“

Rund ein Dutzend Freiwillige haben unter Hatzenbühlers fachkundiger Leitung die Ärmel hochgekrempelt. Entstanden ist eine zehn Meter lange und 5,20 Meter breite Überdachung mit einer Traufhöhe von 2,40 Meter. Speisen aus dem Dorfladen und von der Metzgerei Hepp haben die fleißigen Helfer bei Kräften gehalten. Die noch anfallenden Kosten der Halle – etwa für Folie, Pfostenträger, Regenrinne und Schalung – dürften sich nach einer groben Kalkulation des Zimmerers auf rund 4000 Euro belaufen. „Die Ortsgemeinde hat dafür mehr als 2200 Euro an Spenden erhalten“, weiß Schneider. Was jetzt noch fehlt – und in der Berechnung nicht enthalten ist – sind Firsthauben. „Pro laufenden Meter benötigen wir drei Stück und die kosten jeweils je nach Ausfertigung 15 bis 30 Euro“, erläutert Hatzenbühler. Der Mehrgenerationenplatz wurde unter Bürgermeister Frank Dennhardt (WG Dennhardt) vor etwa neun Jahren angestoßen und unter seinem Nachfolger Schneider maßgeblich umgesetzt. Das Projekt wurde mit 65 Prozent gefördert und es flossen einige Tausend Euro an Spenden. Schneider: „Auch haben wir 3000 ehrenamtliche Stunden erbringen müssen, um Zuschüsse zu erhalten.“

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