Grünstadt Mieser Beigeschmack?

«Grünstadt.» Florian Bachmann, Trainer der Grünstadter Zweitliga-Turner, hat nach der jüngsten Niederlage gegen Heidelberg deutliche Kritik am Kampfgericht geübt. Im offiziellen Nachbericht auf der Webseite der Deutschen Turn-Liga (DTL) äußerte er zudem seinen Unmut über einen Antrag der Gäste. Schon nach dem Wettkampf gegen Oberhausen hatte der TSG-Coach die Wertungsrichter kritisiert.

Die Emotionen sind deutlich zu spüren. Immer wieder sind ganze Worte in Großbuchstaben geschrieben, Sätze durch drei Punkte zerfasert. Es wirkt, als habe sich Florian Bachmann den Frust von der Seele geschrieben. Von einem „miesen Beigeschmack“ schreibt der Trainer im öffentlich einsehbaren Bericht zur Niederlage der TSG Grünstadt auf der DTL-Seite. Bei den Gästen aus Heidelberg seien „zwei Augen“ zugedrückt worden. Hintergrund sind unter anderem nachträgliche Wertungsänderungen, die von den Heidelbergern zu ihren Gunsten beim Kampfgericht erreicht worden waren. Bachmann moniert, dass die Gäste ihren Einwand zu spät vorgebracht hätten. Gleichzeitig seien Beschwerden der Grünstadter zu ihren Wertungen nicht berücksichtigt worden, so der Trainer weiter. Ähnliche Worte hatte Bachmann bereits nach der Niederlage gegen Oberhausen gewählt. Neben den eigenen Fehlern hätte auch das Kampfgericht für das Ergebnis gesorgt, schrieb er damals. Sauer aufgestoßen ist dem TSG-Coach offenbar auch der Heidelberger Antrag, das Reck wegen eines größeren Turners mehrmals während des Wettkampfs umbauen zu lassen. „Ein Aufwand, der den Wettkampf bereits sehr zerstückelte! Dass dabei die Ketten mit ihren Gewinden kaputt gegangen sind, sei mal dahingestellt ...“, heißt es in seinem Bericht. Fakt ist: Der Umbau des Geräts wurde von der DTL genehmigt und vorher angekündigt. Entsprechend irritiert reagierte die KTG Heidelberg in ihrem Bericht: „Wir sind nicht damit einverstanden, dass die lokalen Probleme beim Reckumbau so dargestellt werden, als seien sie das Ergebnis unangemessener Heidelberger Forderungen.“ Zwei Tage später zeigt sich der TSG-Coach gegenüber der RHEINPFALZ wieder deutlich gelassener. „Die Heidelberger haben mit ihrem Antrag alles richtig gemacht. Man ist aber nun mal gefrustet, wenn man meint, dass alles gegen einen läuft.“ Dieter Hofer, der sportliche Leiter der KTG, ist ebenfalls um bedachte Töne bemüht: „Wir werden da jetzt kein Öl ins Feuer gießen. Aus unserer Sicht jedenfalls war alles korrekt.“ Seine Kritik am Kampfgericht bekräftigte Bachmann allerdings im Gespräch am Montag erneut.

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