Grünstadt Mit Sieben-Meilen-Stiefeln zum Logistikzentrum

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Die nächsten Schritte für die baldige Ansiedlung des Metro-Logistikzentrums auf Kirchheimer Gemarkung sind absolviert: Bei seiner Sitzung am Dienstagabend im Friederich-Diffiné-Haus hat der Ortsgemeinderat mit einer Enthaltung einer Änderung des Bebauungsplans „Rosengartenweg, Erweiterungsplan II“, einer Verkürzung der öffentlichen Auslegung sowie einer Vergrößerung der bebaubaren Fläche zugestimmt.

Bei der Festlegung der Baugebiete im Vorfeld der Errichtung des Aldi-Zentrallagers seien die Wirtschaftswege außen vor geblieben, erinnerte Bürgermeister Robert Brunner (CDU). Es handele sich um etwa 2000 Quadratmeter, die derzeit noch der Gemeinde gehören. Im nichtöffentlichen Teil der Beratungen ist dann beschlossen worden, die Wege (die nirgendwo angeschlossen und damit für Winzer und Bauern unbrauchbar sind) an den Investor, die Ixocon Holding, zu verkaufen. Als Ausgleichsflächen erworben werden entgegen der ursprünglichen Planung hochwertige Grundstücke in Weisenheim am Sand. „Dort muss die Kreisverwaltung Bad Dürkheim in einem Flurbereinigungsverfahren umfangreiche Kompensationsmaßnahmen durchführen“, erläuterte der Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, Erwin Fuchs. In der bisherigen Fassung des B-Plans „Rosengartenweg, Erweiterungsplan II“ waren so genannte Produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen (PiK) für die Dauer von 30 Jahren vorgesehen: Bewirtschaftung und Pflege zur Aufwertung des Naturhaushaltes und Landschaftsbildes innerhalb des Produktionsablaufs landwirtschaftlicher Betriebe. Diese Art des Ausgleichs ist jedoch im vorliegenden Fall aufgrund des Zeitdrucks ungünstig. Sie existiert in Rheinland-Pfalz erst seit Oktober 2015, und es bestehen – insbesondere zwischen Naturschutzbehörden und Bauern – unterschiedliche Auffassungen über die konkrete Ausgestaltung. „Eine kurzfristige Klärung ist nicht möglich“, so Fuchs. Außerdem stehe die Frage im Raum, was nach Ablauf der 30 Jahre passiert. „Deshalb haben wir mit der Stiftung Kulturlandschaft vereinbart, die Kompensation für unser Baugebiet in Weisenheim am Sand umzusetzen“, so Fuchs. Der B-Plan sei entsprechend zu modifizieren. Stellungnahmen können nur zu den Änderungen abgegeben werden. Der Entwurf wird vom 24. Juni bis zum 11. Juli ausgelegt. Hinter verschlossenen Türen waren laut Brunner auch der Städtebauliche Vertrag mit Ixocon sowie der eigentliche Bauantrag Thema. „Die Zeit drängt. Ab 1. August soll die Baustelle eingerichtet werden.“ Wie berichtet, wird innerhalb eines Jahres ein 15 Meter hoher Hallenkomplex auf einer Grundfläche von zirka 44.000 Quadratmetern entstehen. Die Investitionssumme liegt im mittleren zweistelligen Millionenbereich. |abf

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