Grünstadt Rat gibt grünes Licht

Einstimmig hat der Gemeinderat Ebertsheim am Mittwochabend den Bebauungsplan „An der Königswiese, Änderungsplan IV, Erweiterungsplan I“ angenommen. Hinter der sperrigen Bezeichnung verbirgt sich das Projekt, das der Quirnheimer Planer Hubert Deubert vorantreibt. Er wird das alte Schulhaus weitgehend entkernen, Nebengebäude – unter anderem den bisherigen Jugendraum – abreißen und dafür altersgerechte Wohnungen, neue Häuser und eine Praxis schaffen (wir berichteten mehrfach).

Am Mittwoch ging es um die Abwägung der Einwände von Behörden und Verbänden. Deubert, der an der Sitzung teilnahm, konnte die Nachfragen aus dem Rat beantworten, so dass die Anregungen weitgehend zur Kenntnis genommen oder in die Planung eingearbeitet wurden. Uwe Peters (SPD) hatte sich beispielsweise gewundert, dass im Plan eine „Begrünung“ gefordert werde, aber viele der vorhandenen Bäume bereits gefällt wurden. Er wollte wissen, wie dies zusammenpasse. „Die Behörde fordert hier einen Rückstauraum für Wasser aus dem Eisbach. Die bisher dort stehenden Bäume und Hecken haben dies verhindert. Die Begrünung bezieht sich auf die Anlage eines Wiesenbereiches, der auch überschwemmt werden kann“, erläuterte Deubert. In einer Eilentscheidung hatte Ortsbürgermeister Bernd Findt (FWG) in Absprache mit den Beigeordneten und dem Fraktionssprecher der SPD bereits die Baugenehmigung für die Instandsetzung und Wohnhauserweiterung erteilt. Hierbei geht es um das alte Schulhaus, das für die neue Nutzung weitgehend entkernt werden muss. Grünes Licht gab der Rat für ein Bauvorhaben des örtlichen Vogelschutzvereins, der neben der Lager- und Gerätehalle der Gemeinde eine weitere Halle für seine Maschinen und Geräte bauen will. In der Wassergasse will die Gemeinde die Bebauung von zwei Grundstücken ermöglichen, in dem Zufahrtsmöglichkeiten geschaffen werden. Dafür sollen zwar Parkflächen entfallen, die allerdings dort neu angelegt werden sollen, wo sich bisher Pflanzinseln befinden. Die Kosten gehen zu Lasten der Eigentümer der Grundstücke, die allerdings die nötigen Pflasterarbeiten auch in Eigenleistung ausführen dürfen. Ohne Probleme passierte auch die Änderung der Satzung über die Erhebung wiederkehrender Beiträge für die Feld- und Weinbergswege den Rat. „Es geht hier vor allem um die Erweiterung auf den Begriff Weinberge und die Tatsache, dass auch die touristische Nutzung als Wander- und Radwege Berücksichtigung finden muss“, hatte Findt dem Rat erläutert. Begrüßt hat der Rat den Umzug des Jugendraums ins Haus der Vereine (wir berichteten). Jugendpflegerin Annette Dimmler hatte berichtet, dass die Kinder und Jugendlichen (vorwiegend Grundschüler), die das Angebot nutzen, eine große Verbesserung im neuen Jugendraum sehen. Bedauert werde lediglich, dass kein Spielplatz mehr direkt nebenan zur Verfügung stehe. Für die Gemeinde bringt der Umzug ins Haus der Vereine ebenfalls Vorteile: Das Gebäude wird besser ausgelastet, und die Heizkosten werden erstattet. Findt: „Wir bekommen künftig 1390 Euro Zuschuss, das trägt unsere Heizkosten.“ Teilnehmen wird die Gemeinde Ebertsheim am Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. „Wir haben viel vorzuweisen, die Weichen für die Entwicklung Ebertsheims sind gestellt, sei es mit dem altersgerechten Wohnen oder mit dem Renaturierungsgebiet in der Eisbachaue“, so Findt. Der Ortsbürgermeister informierte darüber, dass die Gemeinde 2017 einen Vertrag mit einem Ratsmitglied abgeschlossen hat. Pirmin Donauer hatte mit seinem Unternehmen das günstigste Angebot für die Sanierung der Heizung im Rathaus für 23.500 Euro abgegeben und den Auftrag erhalten. Immer schwieriger werde es, Sammler für die Spendenaktion Kriegsgräberfürsorge zu finden, deshalb habe die Gemeinde 100 Euro als Pauschale gespendet, was beim Rat auf breite Zustimmung traf.

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