Bissersheim Rat sagt zähneknirschend Ja zur Erdauffüllung

Der Acker sollte durch die Aufschüttung leichter zu bewirtschaften sein.
Der Acker sollte durch die Aufschüttung leichter zu bewirtschaften sein.

Ein Antrag auf Bodenauffüllung, dem der Ortsgemeinderat Bissersheim im April die Zustimmung verweigert hatte, lag bei der jüngsten Sitzung erneut auf dem Tapet. Warum das Gremium diesmal sein Einvernehmen erteilt hat.

Es geht um ein Areal von 4660 Quadratmetern, auf dem 300 Kubikmeter Erde aufgetragen wurden. Ziel war unter anderem eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und eine Optimierung der Bewirtschaftung. Der Rat hatte sich im Frühling dagegen ausgesprochen, weil das Material bereits in den Untergrund eingearbeitet worden war und es unbekannt sei, ob das aufgetragene Erdreich eventuell mit Schadstoffen belastet gewesen ist. „Damals lagen uns die Prüfberichte zur naturschutzrechtlichen Genehmigung nicht vor“, erläuterte Bürgermeisterin Kerstin Ort-Bausbacher. Jetzt allerdings hatte sie die Unterlagen. Bei dem Füllmaterial handelt es sich demnach hauptsächlich um Lehm. Festgestellt wurde, dass die Kupferkonzentration mit der Bodentiefe zunimmt. „Aber der Kreis geht davon aus, dass schon zuvor Kupfer im Boden war“, so die Ortschefin. Die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer habe vermerkt, dass „in 70 Prozent die Grenzwerte eingehalten wurden“.

Da eine fertige, bewurzelbare Fläche geschaffen worden sei, die eine Trennung von altem und neuem Material unmöglich gemacht habe, „wird die Auffüllung unter Wahrung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit geduldet“, heißt es abschließend in der Stellungnahme der Behörden. Heinrich Krauß kann es nicht fassen: „Also hätte die Auffüllung gar nicht stattfinden dürfen. Wenn das jeder tun würde!“ Mit drei Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen gab der gerade so beschlussfähige Rat sein Einvernehmen.

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