Grünstadt Sausenheimer gestalten die Zukunft

Die Meinung der Sausenheimer ist gefragt: Sie sollen sagen, wie sie sich die Zukunft des Ortsteils vorstellen. Dabei geht es sowohl um die Nutzung von öffentlichen Gebäuden als auch ums Gemeinwohl. Die Dorfmoderation startet kommende Woche und soll ein Jahr lang dauern.

Peter Dell vom Kobra-Beratungszentrum Landau wird die Dorfmoderation leiten. Drei Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit den Wünschen und Vorstellungen für den Ortsteil. Die Gruppen werden bei der ersten Versammlung kommenden Donnerstag gebildet. Welche Schwerpunkte von September an besprochen werden sollen (etwa: Tourismus, Verkehr, Dorfbild oder ganz andere) sei noch offen. „Das entscheiden die Bürger“, sagt Dell und fügt an: „Sie haben die Möglichkeit, ihre Ideen zur Dorfgestaltung in der Auftaktveranstaltung zu äußern.“ Insgesamt seien sechs Sitzungen pro Arbeitsgruppe geplant. Ortsvorsteher Gerd Walther (SPD) wünscht sich eine rege Beteiligung der Bewohner und sagt: „Jetzt hat jeder ein Mitspracherecht und davon sollen alle Gebrauch machen.“ Da Sausenheim ein Ortsteil ist und keine eigenständige Gemeinde, müsse der Stadtrat Grünstadt letztendlich bei baulichen Maßnahmen grünes Licht geben. Walther hofft, dass die drei öffentlichen Gebäude des Dorfes – das Dorfgemeinschaftshaus, die Alte Schule sowie das Rathaus – mit in die Dorfmoderation fallen. „In diesen Gebäuden findet das öffentliche und soziale Leben des Dorfes statt. Es sind Orte, an denen wir uns alle aufhalten“, erklärt der Ortsvorsteher. Deshalb wünsche er sich hier eine eigene Arbeitsgruppe. Wichtig bei der Dorfmoderation (Kosten: 15.000 Euro) sei zudem, dass Kinder und Jugendliche in das Programm mit einbezogen werden. Dell sagt: „Für Jugendliche wollen wir ein Jugendforum organisieren. In der Grundschule vor Ort sprechen wir mit den Kindern über ihre Wünsche in der Gemeinde. Im Anschluss werden wir in der Arbeitsgruppe Kinder und Jugend über die Vorschläge und Ideen diskutieren. Das ist auch die einzige Gruppe, die bereits festgelegt ist“ Dirk Theobald, stellvertretender Abteilungsleiter des Bauamtes der Stadt, sieht in den Ergebnissen der Dorfmoderation ebenfalls eine gute Möglichkeit, die Stimmen der Bevölkerung einzufangen, um diese dann in das städtebauliche Konzept der Dorferneuerung einfließen zu lassen. Wie berichtet, ist Sausenheim im Frühjahr als Schwerpunktgemeinde anerkannt worden und wird nun acht Jahre lang bei verschiedenen Vorhaben, die in das Dorferneuerungskonzept bei dessen Fortschreibung einfließen, auf bis zu 65 Prozent Zuschuss aus Mitteln der Dorferneuerung hoffen können. Dell betont, dass mit Hilfe der Dorfmoderation nicht an Bürgern vorbei geplant werde. Konflikte würden im Vorfeld verhindert, wenn man alle miteinbeziehe. Natürlich, so erklärt der Moderator, werde nur über umsetzbare Themen in den Arbeitsgruppen gesprochen. Am Ende aller Sitzungen erhalte die Stadt dann einen Abschlussbericht mit einer Prioritätenliste, die in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Planungskonzepte aufteilt seien. Termin Die Auftaktveranstaltung der Dorfmoderation findet am Donnerstag, 7. September, 19 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Sausenheim statt. Alle Bürger sind dazu eingeladen.

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