Grünstadt Schulprojekt: Mit Sport und Spaß zur Teamfähigkeit

Es ist Konzentration gefragt: Die Spielregeln bei Völkerball wurden immer so geändert, dass die Spieler automatisch ihre Mitspie
Es ist Konzentration gefragt: Die Spielregeln bei Völkerball wurden immer so geändert, dass die Spieler automatisch ihre Mitspieler im Blick behalten mussten.

Erstmalig war die Sportakademie „Home of Goals“ bei der Integrierten Gesamtschule Grünstadt zu Gast. Sport und Spiel sollen die Teamfähigkeit der Kinder stärken. Wichtig dabei: zwei bestimmte Regeln.

Für Übungsleiter Julia Hofmann und Felix Droste, die aus Leonberg bei Stuttgart angereist sind, ist es nicht der erste Besuch im Leiningerland: Bereits vergangene Woche waren sie in der IGS Grünstadt, um dort mit anderen Klassen den Projekttag durchzuführen. Die ganze sechste Jahrgangsstufe ist dieses Jahr nämlich Teil von „Home of Goals“ – ein durch die AOK-Krankenkasse unterstütztes Sportprojekt.

Durch eine Fortbildung wurde die Stufenleiterin Katharina Bitz auf die Akademie aufmerksam und lud sie daraufhin in die Schule ein. „Gerade an Schulen ist Teamfähigkeit ein wichtiges Thema, um die Klassengemeinschaft zu stärken. Mit Spaß und Sport ist das noch mal viel einfacher“, erklärt Julia Hofmann. Der Gedanke hinter dem Aktionstag ist, verschiedene Kompetenzen wie Vertrauen, Empathie und Zusammenhalt spielerisch zu erlernen. Durch unterschiedliche Übungen, die die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ausführen, lernen sie, diese Kompetenzen anzuwenden. Der Lerneffekt ist allerdings personenabhängig, so Felix Droste. Denn jeder nehme etwas mit, aber nicht unbedingt das Gleiche.

Konzentration ist gefragt

Gleich zu Beginn starten Hofmann und Droste mit einem Konzentrationsspiel. Wurde den Schülerinnen und Schülern das Kommando „Hand“ erteilt, müssen sie den Ball mit dem Kopf berühren, beim Kommando „Kopf“ ist es genau umgekehrt. Doch bevor es richtig losgehen kann, werden zwei Regeln schriftlich festgehalten: Die erste Regel handelt von Respekt. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Da sind sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a einig. Man soll sich gegenseitig zuhören und einander ausreden lassen.

Die zweite Regel ist die 100-Prozent-Regel. Hier stimmen sie sich wieder gegenseitig zu: Alle geben Vollgas und versuchen, nicht aufzugeben. Die beiden Regeln sollen zu einem Ziel führen: Spaß zu haben. Der soll an diesem Tag im Vordergrund stehen.

Alte Regeln aufbrechen

Nachdem die Grundregeln besprochen wurden, können sie bei einer Runde Fangen direkt in die Tat umgesetzt werden. Das Besondere: In jeder Spielrunde werden die Spielregeln verändert, wodurch die Schülerinnen und Schüler mehr auf ihr Umfeld achten und aufmerksamer ihren Mitspielerinnen und -spielern gegenüber werden.

Auch beim Völkerball gibt es einige Unterschiede: Während in den ersten Runden noch viele der Schüler auf sich und ihre Freunde achten, behalten sie bald darauf auch andere Mitspieler im Blick. Nach und nach rückt das Miteinander mehr in den Fokus als das Gegeneinander. „Am ersten Tag geht es erstmal um das Erleben. Wie ist es, wenn mir jemand hilft oder wie fühlt es sich für mich an, wenn ich jemanden helfe?“, sagt Felix Droste.

Durch die einzelnen Spieländerungen lernen die Kinder besser, sich in die Gruppe zu integrieren und mehr an einem Strang zu ziehen – das ist schließlich essenziell für die Teamfähigkeit.

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